Reaktion auf den Lehrermangel im Landkreis Görlitz
Kreiselternrat Ronald Lindecke warb hier auf der Teachermenia Dresden um Lehramtsstudenten. Foto: privat
Löbau/Zittau/Görlitz. Unter der Überschrift „In Schule hineinwachsen“ können Lehramtsstudenten der TU Dresden ihr Praktikum nun studienbegleitend exklusiv an 20 Schulen im Landkreis Görlitz absolvieren. Gemeinsam mit Anke Langner, Professorin am Institut für Erziehungswissenschaftlichen an der TU Dresden, hat der Vorsitzende des Kreiselternrates des Landkreises Görlitz, Ronald Lindecke, das innovative Konzept zum frühzeitigen und kontinuierlichen Praxiseinsatz entwickelt.
Dafür gehen jetzt der Kreiselternrat und die TU Dresden auf betreffende Studentinnen und Studenten zu und werben aktiv für den neuen, praxisnahen Studiengang.
„Die TU Dresden als Exzellenzuniversität nimmt dabei in besonderem Maße ihre gesellschaftliche Verantwortung für die Stukturwandelregion Lausitz und ihre Studenten wahr. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer profitieren von der besseren Verzahnung von Theorie und Praxis, der Kontinuität der Mentoren und betreuten Schulklassen sowie der finanziellen Anerkennung,“ heißt es dazu.
Ab sofort sind daher Lehramtsstudenten aufgerufen, sich unter dem Link dresden.de/gsw/ew/iew/ewib/studium/theorie-praxis-verzahnung einzuschreiben.
Eine erste Pilotphase mit 14 Studenten an Oberschulen in Weißwasser und Zittau lief so erfolgreich, dass nun eine Ausrollung mit bis zu 160 Studenten auf weitere Schulen des Landkreises erfolgt.
Um die entsprechende Zahl an Studenten zu gewinnen, wurde mit „EduFusion“ eine eigene Kampagne ausgerollt.
Eine große Unterstützung erfährt das Vorhaben neben den Schulgemeinden im Landkreis Görlitz auch vom Landkreis und vom Landrat Dr. Stephan Meyer selbst.
Für den Landkreis Görlitz bietet sich nicht nur die Chance, dem Lehrermangel zeitnah zu begegnen, sondern auch dass junge Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Familien eine dauerhafte Heimat im Landkreis Görlitz finden.
Kommentare zum Artikel "Reaktion auf den Lehrermangel im Landkreis Görlitz"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Was möchte uns Universitätsschule Dresden mit dem Kommentar vom 23.07.2024 13:12:41 Uhr sagen? Gibt es hier irgendeinen Zusammenhang zwischen dem Artikel über das Rekrutierungsprogramm für Landschullehrer und einem Schulversuch in Dresden? Möchte man uns nur mitteilen, was Frau Prof. Langner tolles macht? Noch eine Anmerkung zu "...neue Wege in der Bildung für die Schule der Zukunft.": Die "neuen Wege für die Schule der Zukunft" sollten inzwischen doch wohl klar erkennbar sein: Rückkehr zu einem ordentlichen Unterricht in Mathematik, Deutsch, Physik, Chemie, Fremdsprachen 1 und 2, Sport, Musik, etc., mit Klassenarbeiten, Schulnoten, Wettbewerb. Dann klappt es auch wieder mit Staat und Gesellschaft.
Beim Projekt in der Oberlausitz profitieren die Studierenden von den Erfahrungen aus dem semesterbegleitenden Praktikum an der Universitätsschule Dresden. Der gemeinsame Schulversuch von TU Dresden und Stadt Dresden ist ebenfalls von Prof. Anke Langner initiiert und geht neue Wege in der Bildung für die Schule der Zukunft.
Ich weiß nicht wie viele von Ihnen hier, liebe Mitleser, sich noch an den Schriftsteller und Chronisten der deutschen Seele Walter Kempowski ( Tadellöser & Wolff ) erinnern werden. Beim Lesen dieses Artikels mußte ich sofort an sein Buch "Heile Welt" denken, in dem der Held des Romans, ein junger Mann, seine neue Stelle als Dorfschullehrer in einem kleinen Nest antritt.
Vollgetankt mit seinen Idealen und seiner frischen Ausbildung in der Pädagogik begegnet er darin den kleinen, und nicht immer unbedingt heilen Welten, der Menschen in ihrem täglichen Leben, und Ideale und Realitäten klären sich zueinander ab. Dies steht nun den jungen Leuten, die an diesem Programm teilnehmen, ebenfalls bevor. Die Ideologie der bunten Welt, die sie heute zu verkünden haben, und die wirkliche Welt werden in den Städten und Gemeinden aufeinander treffen, und manchen der jungen Lehramtskandidaten wird der Abgleich dieser beiden Welten gelingen. Bei Anderen wird es vielleicht enden wie in Burg / Spreewald.