Reißleine bei der Landskron-Kulturbrauerei Görlitz
Einst als Brauereiausschank gebaut, wird die Restaurierung der Kulturbrauerei nun – vorerst – nicht abgeschlossen. Damit ist auch offen, ob das Türmchen auf der Ecke noch eine Wiederentstehung erfährt. Historisches Foto: Robert Scholz; Coloration M. Wehn
Görlitz. Nach 25 Jahren wird die Landskron-Kulturbrauerei seine Tore nicht wieder öffnen. Nachdem infolge der Coronapolitik der Veranstaltungssaal Anfang 2020 geschlossen wurde, nutze die Landskron-Braumanufaktur die Zeit, einen „strategisch geplanten Umbau vorzuziehen“, wie diese rückblickend festhält und anmerkt: „Den Gästen sollte das ursprüngliche historische Gebäude mit seinem Charme und Atmosphäre, insbesondere die ’denkmalgeschütze Dachkonstruktion’ wieder zugänglich gemacht werden. Das Konzept sah vor, historische Elemente wieder zu beleben und mit einer zeitgemässen Veranstaltungstechnik auszustatten.“
Dafür sei es notwendig, eine Lüftungsanlage einzubauen, sich auf moderne Brandschutzstandards einzustellen und einen barrierefreien Zugang zu schaffen. In der zweijährigen Projektierungs- und Bauphase seien die Baukosten jedoch permanent gestiegen.
„Entgegen gewissenhafter Planung und diverser Gutachten wurden wir mit unerwarteten kostensteigernden Notwendigkeiten zum Thema Bausubstanz konfrontiert. Dies führte final zu einer mehrfachen Verdopplung der veranschlagten Investitionssumme“, die zur Notbremse geführt haben. Letztlich sei eine „Refinanzierung der bereits ersten geplanten Investitionskosten nicht möglich“, ein übriges täten steigende Energie- und Rohstoffkosten. Immerhin bleiben jedoch Landskron-Sommer-Open-Air-Veranstaltungen. So werden 2023 zum Beispiel Nena, Jethro Tull, Johannes Oerding, Bonnie Tyler, sowie die Band Feuerengel zu hören sein.
Oberbürgermeister Octavian Ursu nannte die Entscheidung „sehr bedauerlich. (...) Ich hoffe, dass die Entscheidung nicht endgültig ist und die Sanierung weitergeführt wird, wenn sich die Rahmenbedingungen für die Eigentümer positiv verändern sollten.“