Riesenplakat kündet vom Altstadtfest
Seit Freitagmittag weist ein Riesenplakat an der Waage auf das nahende Altstadtfest hin. Bürgermeister Dr. Michael Wieler stellte das überdimensionierte „Wimmelbild“ der Öffentlichkeit vor. Foto: fum
Noch sind ein paar Wochen Zeit bis zum Altstadtfest, doch an der Waage, dem zentralen Gebäude mitten auf dem historischen Untermarkt, kündet seit Freitag ein riesiges Plakat vom größten Freiluftspektakel in Görlitz.
Görlitz. Die Waage ist eines jener Gebäude in der Görlitzer Altstadt, das noch auf seine Sanierung wartet. Weil es zu den stadtbildprägenden und – wegen seines Alters – wertvollsten Häusern in der Neißestadt zählt, befindet es sich noch im Besitz der Kommune, die bis jetzt allerdings keine öffentliche Nutzung in Gang bringen konnte. Deshalb wird in der Verwaltung aktuell darüber nachgedacht, die Immobilie an einen jener Privatinvestoren zu veräußern, die laut Bau- und Kulturbürgermeister Dr. Michael Wieler Schlange stehen. Wenn dies geschehe, werde es natürlich mit einem von der Stadt abgesegneten Nutzungskonzept passieren.
Das alles kann jedoch noch eine Weile dauern. Viel schneller kommt der Waage eine andere bedeutende Rolle zu. Denn das altehrwürdige Gemäuer ist Motiv des diesjährigen Altstadtfest-Pins und prangt seit kurzem auch von einem riesigen Plakat, das – wie könnte es anders sein – an der Waage hängt und auf das Festgeschehen vom 26. bis 28. August aufmerksam machen soll. „Die Waage ist ein Ausdruck der Wirtschaftskraft unserer Stadt, denn sie lag und liegt an der Via Regia, der für uns wichtigsten Handelsachse im Mittelalter“, erläutert Wieler.
Neben der Waage sind auf dem diesjährigen „Wimmelbild“ noch viele andere Dinge zu sehen. So zum Beispiel eine Eisläuferin, die mehr schlecht als recht über eine „Pfütze“ läuft. „Das ist natürlich ein Thema, das wir in diesem Jahr angehen wollen“, erklärt der Bürgermeister. Immerhin werde man für rund 100.000 Euro eine 15 mal 20 Meter große Eisfläche anschaffen und sie am Eingang zum Christkindelmarkt postieren. Ebenfalls zu sehen auf dem Bild ist Prof. Willi Xylander, Präsident der Görlitzer Brückepreisgesellschaft. Neben ihm Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der die Laudatio auf den diesjährigen Preisträger Timothy Garton Ash halten wird. Noch nicht ganz so berühmt, in Görlitz aber immerhin stadtbekannt, sind Gerd Weise und Benedikt Hummel, die beiden Macher des Altstadtfestes, die sich unter anderem über jene Blasmusiker freuen, die von oben aus den Fenstern der Waage grüßen: Moop Mama, Deutschlands angesagteste Hip-Hop-Combo. Überhaupt bekommt 2016 die Blasmusik ein besonderes
Augenmerk: „Wir setzen hier in Görlitz auf Live-Acts. Und da spielt die Blasmusik eine große Rolle“, weiß Benedikt Hummel, der aus dem partnerschaftlich verbundenen Neckar-Odenwald-Kreis stammt und mit den Morre-Schnorranten Buchen eine Formation aus der alten Heimat für das Altstadtfest begeistert hat. Ebenfalls mit Trompete, Posaune und Schlagzeug dabei sind die Landskron-Herolde und das Jugendblasorchester Görlitz. Etwas peppiger kommen Stara Laubemia aus Ostritz und Triple Trouble daher. Sie alle wollen in unterschiedlichster Weise blasen und das Publikum damit bestens unterhalten.