Sammlung Naumann ist in Königsbrück wieder zugänglich
Der Name der Nähmaschine „Naumann“ ist eng mit Königsbrück und seiner Standesherrschaft verbunden. Foto: Verein
Königsbrück. Viele werden sich noch erinnern: Im Schloss Königsbrück konnte man eine ansehnliche Sammlung von Näh- und Schreibmaschinen besichtigen, sie fand großen Anklang. Hintergrund der Sammlung war Bruno Naumann, Standesherr in Königsbrück seit 1893. Ihm gehörten die Näh- und Schreibmaschinenwerke Seidel & Naumann in Dresden (zu DDR-Zeiten als Robotron bekannt). Daher auch die Namen der Nähmaschine „Naumann“ und der überall bekannten Schreibmaschine „Erika“ – benannt nach der Enkeltochter des Standesherrn Erika Naumann zu Königsbrück. Am Mausoleum der Naumanns hinter der Kirche findet man dazu übrigens neue Informationstafeln.
Die Sammlung der Näh- und Schreibmaschinen wurde durch Jörg Klotzsche zusammengetragen und im Schloss aufgestellt. „Das lief eine lange Zeit ganz gut, bis es denn zum Bruch mit dem Schlossbesitzer kam. Dieser erklärte die Sammlung zu seinem Eigentum, die Türen wurden verschlossen. Die Empörung in der Bevölkerung war entsprechend groß, allerdings halfen auch Rechtswege mit Unterstützung durch Anwälte leider nichts“, erklärt der Vorsitzende des Heimatverein Königsbrück e.V., Peter Sonntag.
Mehrere Jahre bemühte sich der Heimatverein, eine Änderung herbeizuführen. Erschwerend kam hinzu, dass das Schloss und damit die Sammlung inzwischen einen neuen Eigentümer erhalten hatte. Dazu Peter Sonntag:
„Nach sehr langen und sehr zähen Verhandlungen sowohl mit dem alten als auch mit dem neuen Eigentümer gelang endlich der Durchbruch. Mit einem etwas komplizierten Vertragssystem übertragen beide die Sammlung dem Heimatverein, dieser wurde somit deren Besitzer. Sicher fehlen einzelne Exemplare, aber das dürfte nicht so schlimm sein. Der Heimatverein möchte sich jedoch daran nicht bereichern. Noch im November dieses Jahres erfolgte eine Rückübertragung an den Initiator der Sammlung, Jörg Klotzsche. Diese ist nun in Abstimmung mit dem Eigentümer des früheren Offizierskasinos Wolfgang Hausdorf, dort aufgestellt und eine Besichtigung wird mit Sicherheit über Jörg Klotzsche bzw. seine Mitstreiter möglich sein.“