Schenkungseinblick der Weltenwanderer in Görlitz und Zittau
Aus der Ausstellung; Fotografie von Helmut Newton, der als Helmut Neustädter in Berlin geboren wurde: David Lynch und Isabelle Rossellini Foto: SKD, Herbert Boswank
Görlitz/Zittau. Persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Zustände bilden sich in den Werken von Künstlern häufig ab, wie eine Auswahl von künstlerischen Positionen aus der Schenkung Sammlung Hoffmann zeigt. In den Ausstellungen „Weltenwanderer“ in Görlitz und Zittau spiegelt sich dies bis 12. Juni in Themen wie Grenze und Austausch, Heimat und Fremde, Identität und Entwurzelung wider, hat also hohe Relevanz in der Europastadt Görlitz. Gezeigt werden Arbeiten von Marina Abramovic, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Andy Warhol sowie weiterer bedeutender Künstler aus Russland und Polen.
Das Sammlerehepaar Erika und Rolf Hoffmann lässt sich ebenso als Weltenwanderer bezeichnen. Nach der Wiedervereinigung war es ihr Wunsch, die Kulturlandschaft in der ehemaligen DDR mitzugestalten. Die Pläne für eine Kunsthalle in Dresden zerschlugen sich. Stattdessen erwarben sie 1994 ein ehemaliges Fabrikgebäude in Berlin-Mitte und richteten dort bewohnte und zugleich öffentlich zugängliche Ausstellungsräume ein. 2018 schenkte Erika Hoffmann die Sammlung den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Ausstellung ist eine Kooperation der Görlitzer Sammlungen, der Städtischen Museen Zittau und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Schenkung Sammlung Hoffmann. Der zweite Teil der Ausstellung ist in den Städtischen Museen Zittau zu sehen. In Zittau durchdringen rund 30 Werke aus der Schenkung Sammlung Hoffmann regelrecht das Museum mit seinen mittelalterlichen Mauern: Sie treten in der Wunderkammer, in der Klosterkirche, im Dormitorium, in der Schausammlung und beim Kleinen Fastentuch in einen Austausch mit den Zittauer Kunstschätzen. Im zentralen Hefterbau widmet sich eine in sich geschlossene Präsentationaus verschiedenen Perspektiven dem Menschen, seiner physischen wie seiner psychischen Verfasstheit, der Fragmentierung und Technisierung des menschlichen Körpers und dem Verhältnis zwischen Normierung und Individualität.
Die Görlitzer Sammlungen und die Städtischen Museen Zittau bieten zum Preis von 6 Euro – ermäßigt 4 Euro – ein Kombiticket an, das zum Besuch beider Ausstellungen berechtigt. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben in Zittau freien Eintritt, in Görlitz können Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre die Ausstellung eintrittsfrei besichtigen. Für Veranstaltungen gelten gesonderte Preise.