"Schieböcke" in vielen Variationen
Geschäftsinhaberin Kerstin Kummer ist stolz auf den Schiebock mit der großen, runden Brille.
Bischofswerda. Ob als Sitzgelegenheit auf dem Marktplatz, als Wandschmuck oder als Zierde für den Kreisverkehr: Der Schiebock ist in Bischofswerda allgegenwärtig und aus dem Stadtbild kaum noch wegzudenken. Kein Wunder, trägt die frühere Kreisstadt doch selbst den liebevollen Beinamen „Schiebock“. Auf mehr als 30 ist die Zahl der Schieböcke im öffentlichen Raum mittlerweile angewachsen. Wie es dazu kam, erklärt Andreas Mikus von der Arbeitsgemeinschaft (AG) Schiebock: „2017 war das Jubiläumsjahr der Stadt Bischofswerda, und da wollten wir als damalige Arbeitsgruppe Kultur und Tourismus etwas Besonderes machen. So ist die Idee entstanden, den Schiebock als Symbol für die Stadt Bischofswerda, das ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, stärker in den Fokus zu rücken. Da gab es einen großen Schiebock-Wettbewerb mit vielen Preisen, in dessen Zuge auf einen Schlag fast 30 Schieböcke entstanden sind.“ Ein solcher Wettbewerb ist natürlich ein großer Kraftakt, den man nicht jährlich wiederholen kann.„Wir wollten aber weiter machen, und so kam es zu der Idee, ab sofort jährlich einen – den kreativsten neu entstandenen Schiebock – zum ’Schiebock des Jahres’ zu küren“, so Andreas Mikus. Tatsächlich kamen in jedem Jahr neue Schieböcke hinzu, sodass es auch immer eine gewisse Auswahl gab.
2019 fiel das Votum der AG-Mitglieder auf den Unterbau einer touristischen Info-Tafel im Ortsteil Schönbrunn, 2020 auf das als Schiebock gestaltete Zunftzeichen der Stadt-Apotheke und 2021 auf von der Künstlerin Annabell Wendler gestaltete Hausnummern. Ein breites Spektrum also, dem nun wieder eine völlig neue Kategorie hinzugefügt wird: Ein Schiebock mit Brille. Er wurde von dem Burkauer Kunsthandwerker Knut Winkler im Auftrag von Kerstin Kummer, der Inhaberin des Augenoptik-Geschäftes Kummer am Altmarkt, geschmiedet und bildet nun einen Blickfang vor der Ladentür, der zurzeit einen Blumentopf mit Frühblühern trägt. „Dieser Schiebock passt wunderbar ins Stadtbild und ist gleichzeitig ein schöner Werbeträger“, findet Andreas Mikus. Zur Auswahl standen diesmal fünf neue Schieböcke. Wichtigste Kriterien bei der Wahl sind die Kreativität und dass es sich um eine neue „Variation“ des Themas Schiebock handelt. „Doch auch die Erkennbarkeit als Schiebock ist uns wichtig – also als einrädriger Karren mit Überdachung über dem Rad“, so Andreas Mikus. Mal sehen, was für kreative Schieböcke 2023 entstehen …