Schmidt treiben die alltäglichen Problemen an
Marko Schmidt träumte als Kind vom Rennradfahren und fährt heute viel durch die Region – wie hier in Klitten. Foto: privat
Der ledige Rechts- und Sozialwissenschaftler sowie wissenschaftliche Mitarbeiter eines Landtagsabgeordneten wohnt in Weißwasser. Schmidt ist jedoch in Löbau geboren, in Ebersbach(Sachs) aufgewachsen und hat in Görlitz studiert und gearbeitet. Der Kandidat sagt über sich: „Ich bin mit der Oberlausitz verbunden und trete für eine soziale Oberlausitz zur Bundestagswahl an.“
Herr Schmidt, gibt es ein Schlüsselerlebnis, wieso Sie angefangen haben, sich in der Politik zu engagieren?
Marko Schmidt: Der Kampf meiner Mutter für einen Tarifvertrag in dem Baumarkt, in dem sie als Gärtnerin arbeitet, hat den letzten Anstoß für mein Engagement in der Partei „Die Linke“ gegeben. Die vorherigen Schlüsselerlebnisse liegen im Alltäglichen: Sorgen um die Rente und Altersarmut, Kämpfe um bessere Arbeitsbedingungen, mangelnde medizinische Versorgung, schlechte Anbindung mit Bus und Bahn, Obdachlosigkeit, unzureichendes Bildungssystem, ...
Welche charakterlichen Züge würden Sie sich selbst zuschreiben?
Marko Schmidt: Freundlich, interessiert, wissbegierig und ausdauernd.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Marko Schmidt: Der Bohneneintopf meiner Oma ist absolut unerreicht. Ansonsten bin ich kulinarisch sehr offen.
Gibt es eine Redewendung oder eine politisch sehr häufig genutzte Floskel, die Sie bewusst meiden und falls ja: Aus welchem Motiv?
Marko Schmidt: Eine Floskel, die ich ablehne, ist: „Sozial ist, was Arbeit schafft.“ Zunächst ist es absolut erstrebenswert, dass alle Menschen eine Arbeit finden.
Aber gerade hier in Ostsachsen zeigt sich, dass allein Arbeit nicht vor Armut schützt. Sozial ist daher, was gute Arbeit, insbesondere durch Tarifverträge abgesicherte Arbeit schafft. Dadurch wird auch Altersarmut verhindert. Die Zeit der Niedriglohnregion muss vorbei sein, auch um Fachkräfte anzulocken und zu halten.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Marko Schmidt: Als Kind wollte ich Rennradfahrer und Archäologe werden. Zumindest den Wunsch nach einem Rennrad konnte ich mir mit 26 Jahren erfüllen.
Einmal angenommen, Sie würden einem Verein oder einer Institution im Landkreis Görlitz einen Millionengewinn zuteilen dürfen. Wer wäre Ihr Begünstigter und warum?
Marko Schmidt: Der Jugendring Oberlausitz, denn er schafft seit Jahren eine wichtige Unterstützung für Jugendliche und ihre Projekte. Egal ob es um einen Jugendclub oder Skateranlagen geht. Das Geld würde daher direkt den Jugendlichen in der Oberlausitz zugutekommen. Dazu ist er ein wichtiger Ratgeber für politische Entscheiderinnen und Entscheider für eine bessere Jugendpolitik.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch und wieso haben Sie zu diesem Buch gegriffen?
Marko Schmidt: Auf meinem Nachttisch liegen zu viele Bücher und leider schaffe ich es kaum, diese vollständig zu lesen. Besonders hervorheben will ich aber den Roman „Der 9. November“ von Bernhard Kellermann, der ein beeindruckend detailliertes Bild von Militärangehörigen am Ende des Ersten Weltkrieges zeigt und welche Konflikte es in der damaligen Gesellschaft gegeben hatte.