Schweine auch Quarantäneopfer - Görlitzer Zoo mit Idee
Das neue „Schweineterrarium“ im Fachwerkstil Foto: Tierpark
Görlitz. Seit Corona wissen viele Träger menschlicher DNA, wie belastend so ein „Hausarrest“ schon für nur wenige Wochen ist. Für die Schweine im Görlitzer Tierpark ist aufgrund der Afrikanischen Schweinepest seit über zwei Jahren „Stallarrest“ behördlich angeordnet. Das ist mit dem Tierschutzanspruch des Tierparks nicht vereinbar. So musste dringend eine Lösung her, um den Schweinen wieder die nötige Bewegung und Beschäftigung zu bieten.
„Als erster Tierpark überhaupt haben wir daher nun ein Schweineterrarium für unsere Tibetschweine“, erklärt Tierparkdirektor Dr. Sven Hammer. In dem großen teilverglasten Stall können Besucher endlich wieder beobachten, wie die Ferkel Toben oder auf dem großen Podest dösen. Und sogar Füttern ist „kontaktfrei“ durch die Wand möglich. „Das Terrarium ist trotzdem nur eine Übergangslösung, da wir nach wie vor dafür kämpfen, dass unsere Schweine wieder auf die Außenanlage dürfen“, betont Dr. Hammer.
Rund um das Schweineterrarium erfahren Besucher, wie die Afrikanische Schweinepest und Maßnahmen zu ihrer Eindämmung nicht nur Tierhalter belasten. So sind weltweit viele wilde Schweinearten stark gefährdet und Schutzzäune zerschneiden Lebensräume von Wildtieren. Mit einem neuen Keimpuzzle lernen schon die Jüngsten spielerisch, welche Tiere durch Viren, Pilze und Parasiten erkranken.