Seelenbretter auf dem Zittauer Kreuzfriedhof
Seelenbrett zieren den Zittauer Kreuzfriedhof. Foto: Wolfgang Dennig
Zittau. Die Künstlerin Bali Tollak aus Schwabbruck (Oberbayern) hat den Städtischen Museen Zittau 20 Seelenbretter geschenkt. Diese sind bereits 2022 auf dem Zittauer Kreuzfriedhof zu sehen gewesen. Nun sind die Seelenbretter erneut auf dem Friedhof der Kirche zum Heiligen Kreuz aufgestellt worden und können bis zum Herbst besichtigt werden.
Bei der Begegnung mit den Seelenbrettern bestechen deren farbenfrohe Ornamentik und Symbolik sowie Sprüche von Philosophen, Künstlern und Mystikern, aber auch Bibelzitate. Die Botschaften auf den Seelenbrettern sind Lebenssinnsprüche von der Antike bis heute.
Ihre Seelenbretter sollen darauf hinweisen, dass die Verstorbenen und die Lebenden nicht wirklich getrennt sind. Sie regen die Betrachtenden an, um innezuhalten und zu sinnieren, zum Stillwerden in unserer lauten und hektischen Zeit. Die Seelenbretter vergegenwärtigen Jetztzeit und Vergangenheit und künden von der Vergänglichkeit irdischen Seins.
Die Künstlerin wurde zu ihren Seelenbrettern durch Totenbretter im Bayerischen Wald inspiriert, die dort als Flurdenkmale von vergangenen Bestattungsriten und einer besonderen Art innig besinnlicher Totenehrung künden.