Sein großer Herzenswunsch ging in Erfüllung
Klaus Altmann aus Olbersdorf war hier noch einmal an seiner früheren Arbeitsstätte in Hagenwerder. Foto: privat
Veronika Altmann aus Olbersdorf hat mit ihren Kindern mit Hilfe des Wünschewagens in Leipzig ihrem schwerkranken Ehemann Klaus einen großen Wunsch erfüllt – einen Ausflug zu seinen früheren Arbeitsstätten nach Nochten und Hagenwerder.
Mit Hilfe des Wünschewagens konnte Klaus Altmann noch einmal seine früheren Arbeitsstätten in Nochten und Hagenwerder besuchen. Foto: privat
Olbersdorf. Der 2013 an ALS erkrankte Klaus Altmann ist Vater von acht Kindern im Alter von 22 bis 43 Jahren und Opa von 13 Enkeln und in Olbersdorf sozusagen bekannt „wie ein bunter Hund.“ Die Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, ist eine fortschreitende Erkrankung der Bewegungsneuronen, die zu Muskellähmung führt. Die Krankheit ist nicht heilbar und führt meist innerhalb weniger Jahre zum Tod. Eine medikamentöse Behandlung kann den Verlauf verzögern. „Wir waren damals alle schockiert, als wir die Diagnose im Krankenhaus Großschweidnitz erfahren haben“, erinnert sich Veronika Altmann, die in der Altenpflege noch voll berufstätig ist. Im Anschluss daran habe sich sein Gesundheitszustand drastisch verschlechtert. „Er konnte unter anderem kaum noch sprechen und wenig laufen, weil er keine Luft bekam“, berichtet sie. Das Leben der Familie habe sich damit von „jetzt auf gleich“ total verändert. „Wir mussten unsere Räumlichkeiten entsprechend dem Krankenstand umbauen, haben zum Beispiel Dusche und Bad angepasst und eine Rampe für den Rollstuhl ums Haus gebaut“, sagt sie. Die Kameraden der Olbersdorfer Feuerwehr haben der Familie Altmann dabei sehr geholfen, weil ihre Kinder dort tätig sind.
Der größte Wunsch von Klaus Altmann bestand darin, ihm noch einmal einen Ausflug zu seinen früheren Arbeitsstätten nach Nochten und Hagenwerder zu ermöglichen. Sein ganzes Berufsleben hatte er dort im Abraum auf dem Schaufelradbagger gearbeitet. Das freundschaftliche Verhältnis zu seinen früheren Arbeitskollegen würde ihm immer noch gut in Erinnerung sein, betont sie. Und viele davon würden ihn auch heute noch kennen.
„Leider waren uns bei seinem Wunsch die Hände gebunden, weil der Transport sehr, sehr schwer ist“, so seine Tochter Nicole Nowak .
Und weiter: „Wir haben uns deshalb an den Wünschewagen Sachsen in Leipzig gewendet.“ Von diesem ehrenamtlich getragenen und ausschließlich aus Spenden finanziertem Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes(ASB) seien mit einer großen Herzlichkeit sofort alle Wege dafür eingeleitet worden. „Wir sind am Dienstag, 12. September, um 8.45 Uhr abgeholt worden. Das Team hat sich bei uns vorgestellt und dann sind wir mit dem Wünschewagen nach Nochten und Hagenwerder gefahren“, so Veronika Altmann. Das Fahrzeug sei unter anderem mit einem Krankenbett sowie einem Sternenhimmel und Kunstblumen ausgestattet gewesen. „Auf dem Rückweg haben wir noch seinen Bruder besucht, den er lange nicht gesehen hat“, sagt sie. Beide hätten sich liebevoll die Hand gegeben. Für Außenstehende ist es laut Veronika Altmann sicher schwer, mit dieser Krankheit umzugehen. Bei dem Ausflug war ihr Mann aber die ganze Zeit wach und ist endlich wieder mal rausgekommen. „Das ist sehr viel wert“, sagt sie. Die Familie möchte sich ganz herzlich für diesen unvergesslichen Tag beim Wünschewagen bedanken: „Wir haben keinen Cent dafür bezahlen müssen.“ Jetzt sei zu Hause wieder der Alltag eingekehrt, so Veronika Altmann. Seit Dezember 2013 kümmert sich ein Intensiv-Pflegedienst um ihren Mann. Ihm würde es aktuell den Umständen entsprechend gut gehen, sagt sie abschließend.
Kommentare zum Artikel "Sein großer Herzenswunsch ging in Erfüllung"
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Es ist mir eine Ehre gewesen diesen letzten Wunsch zu erfüllen ???? ich lebe immer nach dem Motto ,,Helfe in der Not ist mein/unser Gebot „