Senckenbergfassade symbolisiert die Bodenkunde
In Augenhöhe sind Bodentiere zu sehen, die von Görlitzer Wissenschaftlern erforscht werden. Die Tierdarstellungen auf den Ziegeln stammen von Ekkehart Mättig, dem Grafiker des Senckenberg-Museums. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz. In der Bahnhofstraße/ Ecke Jakobstraße in Görlitz entsteht der neue Senckenberg-Campus. Nun ist das Baugerüst an der Fassade entfernt worden.
Dr. Christian Düker, Pressesprecher vom Görlitzer Senckenberg-Museum deutet diese so: „Die enthüllte Fassade und das Dach präsentieren sich den Betrachtern mit einem überraschenden und unkonventionellen Erscheinungsbild, das sich deutlich vom gewohnten Stadtbild abhebt. Lehmfarbene, unregelmäßige Klinker, durchzogen von andersfarbigen Bändern, dominieren die Schaufront des Gebäudes und erregen sofort Aufmerksamkeit. Das Dach setzt dieses künstlerische Konzept fort, indem es die farbigen Bänder der Fassade aufgreift.“
Die Gestaltung der Fassade und des Dachs symbolisieren einen der Forschungsschwerpunkte des Instituts – die Erforschung des Lebens in den Böden. Sieben der 15 Forschungssektionen des Instituts beschäftigen sich ausschließlich mit den Bodenbewohnern. Die Klinker repräsentieren die Bodenfarbe, während die unterschiedlichen Bänder verschiedene Bodenhorizonte symbolisieren, die in Görlitz unter verschiedenen wissenschaftlichen Aspekten untersucht werden. Für aufmerksame Beobachter gibt es zudem Extras zu entdecken, wie kleine rote Fassadensteine. In Augenhöhe im unteren Teil sind auf ihnen Darstellungen verschiedener Bodentiere wie Springschwänze und Milben zu sehen, die von Görlitzer Wissenschaftlern erforscht werden.