Senioren aktivieren ihre „grauen Zellen“
Der 80-jährige Michael Achtelig findet die Vorträge beim Seniorenkolleg der Hochschule Zittau/Görlitz interessant und abwechslungsreich. Foto: Steffen Linke
Die Veranstaltungen beim Seniorenkolleg der Hochschule Zittau/Görlitz haben schon eine lange Tradition. Foto: Archiv/A. Dworschak
Michael Achtelig aus Zittau ist einer von 170 Seniorinnen und Senioren, die sich für das Seniorenkolleg der Hochschule Zittau/Görlitz an den beiden Standorten in Zittau und Görlitz eingeschrieben bzw. angemeldet haben.
Zittau/Görlitz. Der 80-Jährige fühlt sich altersgerecht noch einigermaßen fit: „Ich kenne die Stadt Zittau seit 1964 und habe 2006 nach Rekonstruktion und Modernisierung eines Altbaus hier meinen ständigen Wohnsitz. Mit dem Umzug aus einer Großstadt nach Zittau war ich gespannt auf das, was mich nun im Detail erwarten würde. Und ich war positiv überrascht“, sagt er. Neben vielfältigen Theateraufführungen an mehreren Spielstätten, Konzertveranstaltungen, Kunstausstellungen, umfangreichen Weiterbildungsangeboten der Volkshochschule und vielem anderen mehr fand Michael Achtelig auch eine Offerte der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) – das Seniorenkolleg. Diese jährliche Vortragsreihe – gestaltet und gestützt durch Mitglieder der Hochschule und ihrer Partner unter federführender Mitwirkung von Prof. h.c. Frank Schneider – richtet sich an Seniorinnen und Senioren und bietet bei einer monatlichen Vorlesung bzw. eines Vortrages von 90 Minuten sowie einer Exkursion je Semester ein vielfältiges Themenangebot zur Weiterbildung älterer Menschen. Diese Veranstaltungen finden in Zittau, aber mit anderen Themen auch am Standort der Hochschule in Görlitz statt. Für beide Standorte gilt wegen der ehrenamtlichen Tätigkeit der Dozenten bzw. Referenten, dass eine Hörergebühr für die einzelnen Vorträge nicht erhoben wird! Jeder Ältere, der sich weiterhin mit allgemein interessierenden und wissenschaftlichen Themen vertraut machen möchte, kann dies also ohne Rücksicht auf seinen Geldbeutel tun, er muss nur wollen! Und nach jeder Vorlesung bzw. jedem Vortrag können den Dozentinnen und Dozenten eigene Fragen gestellt werden.
Die Hochschule würde dafür ihre ganze Fachkompetenz aus Lehre und Forschung bieten, betont er.
Neben diesem Seniorenkolleg können bei Wunsch – ebenfalls kostenfrei – Vorlesungen der Reihe „Studium fundamentale“ besucht werden. Damit soll dem Grundanliegen, den Dialog zwischen Studenten, Angehörigen und Gästen der Hochschule zu fördern, gerecht werden. Für die Oberlausitzer in dieser Reihe ist vielleicht besonders interessant als Vorlesung und Exkursion: „Das Oberlausitzer Umgebindehaus – Karl-Bennert-Kolleg“.
„Als ich als rüstiger, berenteter Dipl.-Ing. nach Zittau kam, war ich beeindruckt von diesem umfangreichen und großzügigen Angebot einer vergleichsweise kleinen Hochschule – Chapeau! Mein Interesse war sofort geweckt und ich habe bis heute keine Teilnahme bereut“, sagt er. Auch die für einen kleinen Obolus angebotenen Exkursionen seien absolut ihr Geld wert. „Mir ist diesbezüglich der Unterhaltung mit Teilnehmern auch keine entgegenstehende Meinung bekannt. Natürlich kommt es auch vor, dass je nach entsprechender fachlicher Vorbildung bzw. Interesse, vielleicht auch des Alters des Einen oder Anderen, der jeweilige Vortrag nicht den persönlichen Vorstellungen entspricht. Bei der Vielzahl der Zuhörer kann das wohl aber auch nicht möglich sein. Und es besteht ja auch immer noch die Auswahl zwischen Zittau und Görlitz. Der Themenrahmen ist jedenfalls sehr, sehr umfangreich“, sagt er.
Michael Achtelig bereiten diese Veranstaltungen viel Freude. Für Abwechslung sei immer gesorgt. „Bei manchen Vorlesungen habe auch ich festgestellt, dass meine Studienzeit schon sehr lange zurückliegt. Also bleibe ich weiter dran, um die ,grauen Zellen’ schön in Aktion zu halten, was ich jedem älteren Menschen gern empfehle – und das alles kostenfrei“, sagt er. Diese bedeutenden ehrenamtlichen Leistungen der Hochschule Zittau/Görlitz für die Senioren müssen laut seiner Auffassung nach öfter thematisiert und publiziert werden, damit noch mehr ältere Menschen an dieser Art der Weiterbildung Interesse finden.
Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.hszg.de/senioren.