Silvestertod 2023 durch eine Kugelbombe in Uhyst
Der kühlen Tradition folgend badeten zum neuen Jahr etwa 40 Menschen im Berzdorfer See. Foto: Matthias Wehnert
Region. Zum Jahreswechsel gab es in Deutschland mindestens drei Todesfälle durch pyrotechnische Erzeugnisse. Neben Koblenz im Rheinland und Eschlkam im oberpfälzischen Landkreis Cham (in beiden Fällen waren die Opfer 18 Jahre alt), kam es auch in der Oberlausitz, im Boxberger Ortsteil Uhyst, zu einem Todesfall.
Ein 22-Jähriger kam dort beim Einsatz einer sogenannten „Kugelbombe“ ums Leben, die der junge Mann wohl im Ausland erworben und unerlaubt einführt haben dürfte, so die Polizei am Dienstag. Es handelt sich hierbei um große rundliche Feuerwerkskörper, die mittels einer Abschussvorrichtung durch ihre Sprengkraft in die Höhe geschleudert werden und dort den vielfachen Effekt einer normalen Silvesterrakete erzeugen.
Beim Entfachen der Zündschnur setzte der Feuerwerkskörper aus am Dienstag noch ungeklärter Ursache sofort um. Durch die Wucht der Detonation erlitt der noch direkt an der Kugelbombe stehende junge Mann schwerste Verletzungen. Er verstarb trotz sofortiger Rettungsversuche noch vor Ort. Ein weiterer 22-jähriger Bekannter des Mannes erlitt zudem leichte Verletzungen, die ambulant in einem Krankenhaus behandelt wurden. Ein Kriseninterventionsteam betreute Freunde und Angehörige vor Ort. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Eine schwere Verletzung durch Böller zog sich auch ein 26-jähriger im Löbauer Ortsteil Schönbach zu. Beim Hantieren mit Pyrotechnik explodierte ein Böller bereits in der Hand des Mannes und trennte ihm einen Daumen ab. Ein vor Ort befindlicher BMW wurde durch die Wucht der Detonation beschädigt. Der Schaden am Fahrzeug wurde auf rund 4.500 Euro geschätzt.
Im Polizeibericht über die Silvesternacht war lokal zudem ein Vorkommnis in der Straße des Friedens in Kodersdorf aufgeführt. Hier war es zu einer Bedrohung unter Nachbarn gekommen. Ein 28-Jähriger war hier mit einem Messer bewaffnet. Nach verbaler Auseinandersetzung begab sich dieser zurück in seine Wohnung und verursachte dort Lärm. Die Beamten fixierten ihn letztlich, der Alkoholisierte (2,32 Promille) wehrte sich und wurde in ein Krankenhaus eingewiesen.
Freudig begrüßten traditionell hingegen nach der ersten Nacht im neuen Jahr vielerorts mutige Schwimmer das neue Jahr in winterlich kühlen Gewässern. Etwa 40 aktive Schwimmer nahmen so auch beim traditionellen Neujahrsschwimmen am Berzdorfer See teil.