Sinfoniekonzert des Sorbischen Nationalensembles
Eröffnet wird der Konzertabend mit einer Sinfonie des Komponisten Dmitri Schostakowitsch. Foto: Stephan Czuratis
Bautzen. Ein Sinfoniekonzert des Sorbischen Nationalensembles mit Werken von Schostakowitsch, Nagel und van Beethoven in Kooperation mit der Neuen Lausitzer Philharmonie findet am Donnerstag, 23. Mai, 19.30 Uhr im Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen statt.
Jan Paul Nagel, einer der bedeutendsten sorbischen Komponisten der Nachkriegsgeneration, die ab der 1950-er Jahre zu einem beachtlichen Aufschwung der neueren Musikkultur des kleinsten slawischen Volkes beigetragen hat, wäre am 7. Mai 2024 90 Jahre alt geworden. Das Sorbische National-Ensemble hat im Gedenken an ihn und als Würdigung seiner großen Verdienste für das kulturelle Leben der Sorben sein letztes großes Werk , seine “Sinfonia V” in der Instrumentierung seines tschechischen Kollegen und guten Freundes Jan Jirášek in das Programm aufgenommen. Nagel schrieb die “Drei Gebete” in den Jahren 1995-1997 stark bewegt durch den Krieg auf dem Balkan und die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Deutschland als eine Auseinandersetzung mit den Phänomenen Hass, Gewalt und Angst in der Welt – Phänomene, die in einem erschreckenden Maße an Aktualität noch zugenommen haben.
Eröffnet wird der Konzertabend mit einer Sinfonie des Komponisten, den Jan Paul Nagel als den größten lebenden Komponsiten seiner Zeit empfunden hat – Dmitri Schostakowitsch. Mit seiner neunten Sinfonie, unmittelbar nach dem Kriegsende im Sommer 1945 geschrieben, entsprach er gerade nicht den Erwartungen Stalins und seiner Anhänger nach einer heroischen Siegessinfonie. Schostakowitsch folgte mutig seinen innersten Empfindungen und schrieb stattdessen dieses Werk als eine Mahnung an seine Mitmenschen, stets daran zu arbeiten, dass der Frieden, das so teuer erkaufte Glück, erhalten bleibt!
Die Bautzener, derzeit in Berlin lebende Konzertpianistin Heidemarie Wiesner wird mit ihrer Interpretation des letzten großen Werkes von Ludwig van Beethoven und zweifellos seines gewaltigsten Solokonzerts für dieses Instrumnent, dem Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73, den sinfonischen Abend wirkungsvoll zu einem furiosen Abschluss bringen.