So digitalisiert Bautzen seine Schulen
Insgesamt konnten an den städtischen Schulen 1.600 Endgeräte bereitgestellt werden, davon 410 als Klassensätze. ⋌Foto: Wikipedia/Schuetze77 (Symbolbild)
Bautzen. Schülerinnen und Schüler, die in Bautzener Schulen lernen, müssen nicht immer auf althergebrachte Lehrmittel zurückgreifen. Vielmehr hat man in den vergangenen vier Jahren die Voraussetzungen geschaffen, Schulen zu digitalisieren. Hierfür wurden durch den Digitalpakt Schulen vom Freistaat Fördermittel bereitgestellt, von denen auch die Stadt Bautzen profitieren konnte. Mehr als 4,8 Millionen Euro investierte die Stadt in die Digitalisierung ihrer Schulen, rund zwei Millionen wurden durch Fördermittel des Freistaates bezuschusst. Insgesamt konnten an den städtischen vier Grundschulen, drei Oberschulen, zwei Gymnasien und dem Förderzentrum „Am Schützenplatz“ 1.600 Endgeräte bereitgestellt werden. 300 davon erhielten die Lehrkräfte, 410 Tablets wurden als Klassensätze angeschafft. „Dies ist ein besonders wichtiger Faktor“, betont Thomas Groß, Leiter des Amtes für Bildung und Soziales, „da wir so auch Schülerinnen und Schülern aus einkommensschwachen Familien die Möglichkeit bieten, aktiv am digitalen Unterrichtsgeschehen teilzunehmen.“ Durch die Anschaffung von insgesamt 267 interaktiven Tafeln verfügt nun jedes Klassenzimmer über eine solche. Hierfür musste natürlich auch die Netzwerkinfrastruktur geschaffen werden. Voraussetzung für die Digitalisierung der Schulen war es unter anderem, Glasfaser-Internet in jeder Schule anliegen zu haben und ein flächendeckendes WLAN in allen Einrichtungen bereitzustellen. In diesem Zuge wurden auch die PC-Kabinette und die Vorbereitungsarbeitsplätze der Lehrer modernisiert.
Die ersten Planungen begannen bereits im Jahr 2019, im folgenden Jahr wurde positiv über die Förderung beschieden.
Fast zeitgleich profitierten die Max-Militzer-Grundschule und das Förderzentrum „Am Schützenplatz“ von der Digitalisierung. Sie konnten als Pilotprojekt von der digitalen Unterrichtsgestaltung Gebrauch machen. Es folgten die beiden Gymnasien der Stadt. Im Jahr 2022 und 2023 durften dann die Dr.-Salvador-Allende-Oberschule, Oberschule Gesundbrunnen und Gottlieb-Daimler-Oberschule Multimedia-Anwendungen im Unterricht nutzen, bevor im letzten und diesem Jahr die drei Grundschulen digitalisiert wurden.
Mittlerweile können alle Schulen die angelegten Cloud-Dienste zum Datenaustausch zwischen Schüler und Lehrer nutzen oder digitale Lernplattformen in den Unterricht integrieren. Das standortübergreifende Konzept macht das Projekt personal- und kosteneffizient.
Durch zentrale Druckdienste, Softwareprodukte zur Unterrichtsorganisation (z.B. zur Erstellung des Stundenplans), eigene Cloud-Speicher und E-Mail-Dienste kann die Arbeitszeit optimal genutzt werden. Doch die Digitalisierung bietet noch mehr Vorteile.
Durch das System ist es nunmehr möglich, dass Lehrkräfte innerhalb aller Schulen der Stadt flexibel wechseln können, da sie stets über einen Zugriff auf alle Daten, Dienste und Unterlagen verfügen. Der sichere VPN-Fernzugriff ermöglicht es den Lehrkräften ebenfalls, ihre Unterrichtsvorbereitung bequem von zu Hause zu erledigen. Doch auch den Schülern eröffnet das Projekt viele Möglichkeiten.
Neben der zeitgemäßen Nutzung mobiler Endgeräte erhalten die Schüler die Chance, ihr technisches Knowhow in einem geschützten Kontext zu entwickeln und erlernen spielerisch notwendige Medienkompetenz. Den Zugang zum System erhalten sie einmalig und behalten ihn auch bei Schulwechsel. „Die technischen Voraussetzungen wurden geschaffen, um digitalen und interaktiven Unterricht zu ermöglichen. Jetzt gilt es, dieses Potenzial als festen Bestandteil zu integrieren. Die Schulen haben hier bereits erhebliches geleistet, was auch schon mit der Auszeichnung ’Digitale Schule Sachsen’ in zwei Einrichtungen gewürdigt wurde. Wir werden unsere Schulen auf diesem Weg begleiten und weiter unterstützen.“, so Enrico Heller Amtsleiter im Amt für Digitalisierung und Informationsverarbeitung.
„Wir sind sehr stolz auf unsere Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Schulen. Besonderer Dank gilt unserem Amt für Digitalisierung und Informationsverarbeitung, welches durch seinen beständigen Einsatz das Gelingen des Projektes gesichert hat“, so Oberbürgermeister Karsten Vogt.