So modern ist die neue Bulleritzer Kegelbahn
Vorstand Martin Wendt freut sich ebenso wie die anderen Sportfreunde der SG Bulleritz über die neue, moderne Kegelbahn.
Die Sportgemeinschaft aus dem Schwepnitzer Ortsteil verfügt nun über eine der modernsten Anlagen im Landkreis. Dabei liegt das Revolutionäre eher im Verborgenen.
In der Funktionsweise unterscheidet sich die neue Anlage kaum von ihrer Vorgängerin, das Revolutionäre liegt eher im Verborgenen.
Bulleritz. Wünsche gibt es immer. „Eine neue Kegelbahn für Bulleritz“, so titelte der „Oberlausitzer Kurier“ im Februar 2023. Allerdings gab es damals noch letzte Unsicherheiten, ob das Vorhaben in dem Schwepnitzer Ortsteil tatsächlich in der geplanten Form verwirklicht werden kann. Jetzt, zehn Monate später, steht fest: Es konnte! „Wir freuen uns sehr über unsere neue Anlage und über die Möglichkeiten, die sie uns bietet“, erklärt Martin Wendt, Vorstand der SG Bulleritz. Ende Oktober konnten sich die Dorfgemeinschaft und andere Interessierte beim „Tag der offenen Kegelbahn“ selbst ein Bild von dem neuen Schmuckstück des ortsansässigen Sportvereins machen und die eine oder andere Kugel schieben. „In der Spitze waren hier 150 Leute“, so Martin Wendt – und das in einem Dorf, das gerade einmal 280 Einwohner zählt. Freilich kamen nicht nur Bulleritzer, sondern auch Sportfreunde aus anderen Vereinen, mit denen sich die hiesigen Kegler im fairen Wettkampf messen: Einerseits zum Gratulieren, andererseits aber auch um einen Einblick in die Möglichkeiten zu bekommen, welche die moderne Kegelbahn-Technik bietet.
Denn: Was sich jetzt in der Bulleritzer Kegelhalle präsentiert, entspricht dem neuesten Stand der Technik. „Meines Wissens gibt es im Landkreis Bautzen nur zwei weitere Anlagen auf diesem Niveau: In Wehrsdorf (Gemeinde Sohland/Spree) und in Ohorn“, so Martin Wendt. Da sich die einheimischen Sportfreunde selbst erst einmal mit der neuen Anlage vertraut machen müssen, haben sie in der Hinrunde der aktuellen Meisterschaftssaison ausschließlich Auswärtsspiele absolviert. „Diese Anlage spielt sich tatsächlich anders als ihre Vorgängerin“, so Martin Wendt. „Da muss man sich erst einmal über das Training herantasten.“ Dabei unterscheidet sich die neue Kegelbahn – davon abgesehen, dass sie neu ist – in ihrer grundsätzlichen Funktionsweise gar nicht sehr von der alten.
„Auch hier funktioniert das Aufstellen der Kegel und die Ausgabe der Kugeln rein mechanisch.“ Freilich ist die neue Lauffläche komplett plan, die alte wies Unebenheiten auf, was auch zur Forderung des Deutschen Keglerbundes führte, sie zu erneuern.
„Die neue Lauffläche nimmt den Drall, den ich der Kugel mitgebe, stärker auf. An der Aufstellfläche prallen die gefallenen Kegel intensiver von der Wand zurück, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie noch andere Kegel umwerfen. So sind generell höhere Ergebnisse möglich“, sagt Martin Wendt. Freilich bedarf die neue Anlage auch einer intensiveren Pflege als ihre Vorgängerin.
Das eigentlich „Revolutionäre“ der neuen Kegelanlage offenbart sich weniger auf der Bahn als in der Software, die die Anlage steuert, in Echtzeit die Ergebnisse liefert und Statistiken erstellt. Installiert wurde sie von der Firma Privates Technikum Kamenz GmbH, mit der der Lieferant der Bahn, Ahlborn, eng zusammen arbeitet. Sie kann die Anlage auch aus der Ferne überwachen und diagnostizieren.
„Dass diese Firma ausgerechnet in Kamenz sitzt, ist für uns natürlich praktisch, aber eher Zufall“, sagt Martin Wendt schmunzelnd. „Unser Vertragspartner war die Firma Ahlborn, die zu den führenden Herstellern von Kegelbahnen gehört.“ Der Vorstand erhofft sich nun auch einen Schub für die Mitgliedergewinnung. So findet am 28. Dezember von 14 bis 22 Uhr ein Jedermann-Turnier statt, bei dem Aktive ebenso wie Nichtaktive 40 Kugeln werfen können. Am 6. Januar 2024 beginnt für die 1. Mannschaft gegen Lauta die Rückrunde, die 2. hat bereits ihr erstes Rückrundenspiel auf der neuen Anlage ausgetragen.
Etwa 70.000 Euro kostete die Erneuerung der Bulleritzer Kegelanlage, wovon die Gemeinde Schwepnitz und die Sächsische Aufbaubank als Fördermittelgeber jeweils 30.000 Euro, die Sportgemeinschaft selbst 10.000 Euro beisteuerte(n). „Unsere Mitglieder haben hart gearbeitet, die Kegelhalle vor dem Umbau komplett entkernt, den Zuschauerraum renoviert, neue Lampen, Deckenplatten und Heizkörper installiert“, so Vorstand Martin Wendt. Für 2024 strebt die SG Bulleritz die Renovierung der Umkleidekabinen und des Ganges sowie die barrierefreie Umgestaltung des Eingangs an. „Danach müssen wir erst einmal Kassensturz machen“, so der Vorstand. Denn: Wünsche gibt es natürlich immer.