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So modern ist jetzt die Kläranlage

So modern ist jetzt die Kläranlage

T. Mittelberger von der Veolia Wasser Deutschland, H. Driesnack, Vorsitzender des AZV Königsbrück, L. Mögel, Geschäftsstellenleiter des AZV Königsbrück, und R. Messerschmidt bei der feierl. Zeremonie zur Ertüchtigung der Kläranlage Königsbrück. F: privat

Die Ertüchtigung und Erweiterung der Kläranlage Königsbrück ist abgeschlossen. Wie Lars Mögel, Geschäftsstellenleiter des AZV Königsbrück, mitteilt, hatte sich der Probebetrieb noch etwas verzögert, sodass die Abnahme durch die Untere Wasserbehörde erst im Mai stattfinden konnte.
 

Königsbrück.„Trotzdem dürfen wir allen Grund zur Dankbarkeit haben“, so Mögel, der dies wie folgt begründet: „In die fast zweijährige Bauzeit fiel die Corona-Pandemie. Zum Teil konnten die beauftragten Firmen keine Arbeiten ausführen, da die gesamte Belegschaft krank oder in Quarantäne war. Zu Beginn der Baumaßnahme im Jahr 2021 gab es bei fast allen Baustoffen Preiserhöhungen bis zu 30 Prozent, mit denen die Baufirmen zu kämpfen hatten. Lieferengpässe, insbesondere im Elektronikbereich, hatten mehrere Bauunterbrechungen zur Folge.“ Dennoch, so der Geschäftsstellenleiter, seien die Baukosten nicht aus dem Ruder gelaufen: „Die geplanten Baukosten lagen bei 4,5 Millionen Euro. Noch liegen nicht alle Rechnungen vor, sodass wir von tatsächlichen Gesamtkosten in Höhe von 4,75 Millionen Euro ausgehen.“

Im Ergebnis der umfangreichen Ertüchtigung und Erweiterung konnte der AZV Königsbrück seine Kläranlage für die nächsten Jahrzehnte wieder auf den aktuellen Stand der Technik bringen. Neben der Verringerung der in die „Pulsnitz“ abzuleitenden Schadstoffe wurde für die immer schwieriger werdende Entsorgung des Überschussschlammes eine gute Grundlage geschaffen. Und natürlich ist auch in der Abwasserentsorgung die Digitalisierung nicht wegzudenken. „Alle Aggregate und Prozesse der Anlage werden über ein sogenanntes Prozessleitsystem gesteuert. Durch die komplette Überwachung, zum Beispiel auch der Ablaufwerte, kann künftig beispielsweise der Wochenenddienst entfallen. Bei dem zunehmenden Fachkräftemangel sind solche Vorteile nicht zu unterschätzen“, betont Lars Mögel.

Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der ertüchtigten Kläranlage kann der Zweckverband auch ein Jubiläum feiern: Im Jahr 1993, also vor 30 Jahren, schloss die Verbandsversammlung nach Durchführung einer öffentlichen Ausschreibung mit der damaligen Awatech GmbH einen Vertrag zur Abwasserentsorgung ab. Inhalt dieses Vertrages waren der Bau, die Finanzierung und der Betrieb einer zentralen Kläranlage über einen Vertragszeitraum von 25 Jahren. „Die Vergabe dieser Leistung an ein privates Unternehmen war damals keine gängige Praxis und somit eine mutige Entscheidung der Stadt- und Verbandsräte“, so Lars Mögel. Die Awatech – später Oewa und heute Veolia Wasser GmbH – habe sich als fairer und zuverlässiger Partner erwiesen. Mit dem Vertragsende übernahm der AZV Königsbrück im Jahr 2018 die Kläranlage in sein Eigentum. 

Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes entschied sich, die Betriebsführung mittels eines notwendigen europaweiten Verfahrens langfristig auszuschreiben. „Die Freude war bei allen Beteiligten groß, als nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens feststand, dass der alte Betreiber auch der neue Betriebsführer sein wird“, erinnert sich der Geschäftsstellenleiter. Ein Tag der offenen Tür auf der erneuerten Kläranlage wird voraussichtlich am Samstag, 26. August, von 10.00 bis 14.00 Uhr, stattfinden.

Uwe Menschner / 06.07.2023

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