So punktet die Stadt Löbau bei Touristen
Der König-Friedrich-August Turm zählt zu den touristischen Sehenswürdigkeiten in Löbau. Foto: St. Piechotta
Löbau. „Der Tourismus in Löbau trägt zur Wertschöpfung in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Einzelhandel und Gastronomie bei und wertet nicht zuletzt auch die Lebensqualität unserer Einwohner auf“, betont Eva Mentele, Pressesprecherin der Stadtverwaltung Löbau.
Laut Statistik liegt die Zahl der Übernachtungen in der Stadt am Berge im Jahr 2023 bei 17.857. Damit seien die Übernachtungen in diesem Bereich (Einrichtungen ab zehn Betten) in etwa wieder auf dem Niveau wie vor der Corona-Pandemie (2019 – 18.248). Leider sei eine meldepflichtige Einrichtung weggefallen. Die Touristen würden deshalb auf kleinere Anbieter ausweichen, die dann nicht mehr in der Beherbergungsstatistik erscheinen. „Aus diesem Grund müssen wir von einer wesentlich höheren Übernachtungszahl ausgehen“, sagt Eva Mentele. Und weiter: „Woher die Touristen kommen, können wir nur anhand der Nachfragen in der Tourist-Information einschätzen. Von daher gehen wir davon aus, dass Löbau hauptsächlich als Zweit- oder Dritturlaubsgebiet für Kurzurlaube wahrgenommen wird.“ Die häufigsten Nachfragen kämen aus dem Raum Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Baden- Württemberg, Leipzig, Bayern und den Niederlanden. „Aus Polen und Tschechien begrüßen wir hauptsächlich Tagestouristen“, sagt Eva Mentele. Veranstaltungen und Messen in Löbau würden sich positiv auf die Übernachtungszahlen auswirken.
„Tagestouristen schätzen wir unter anderem auch anhand der Besucherzahlen am König-Friedrich-August Turm“, so die Pressesprecherin. Das Wahrzeichen der Stadt auf dem Löbauer Berg sei im Jahr 2023 21.248 Mal bestiegen worden. Und: Die Tourist-Information sei mit 17.668 Besuchern im Jahr eine sehr gut frequentierte Einrichtung. Im Durchschnitt würden die Gäste der Stadt hier für zwei Übernachtungen bleiben. In den Monaten Mai, Juni, September und Oktober herrscht in Löbau in Sachen Tourismus quasi Hochkonjunktur, im Januar eher „tote Hose.“
Zu den touristischen Highlights in Löbau zählen der König-Friedrich-August Turm und das Haus Schminke. „Darüber hinaus punkten wir mit einer zwar kleinen, aber sehr attraktiven historischen Innenstadt“, sagt sie. Der Messepark mit seinen Veranstaltungen sei – wie bereits erwähnt – natürlich auch ein Zugpferd für den Tourismus der Stadt. Naherholungs- und Wandermöglichkeiten bieten das ehemalige Landesgartenschaugelände, der Löbauer Hausberg mit seinen zahlreichen Wanderwegen und das Herrmannbad. Löbau liegt zentral, ist vor allem mit der Bahn sehr gut erreichbar und profitiert von dieser Lage, insbesondere, wenn man das Umland in die Angebotsvielfalt mit einbezieht. Touristen erreichen relativ schnell die historischen Städte des Sechsstädtebundes per Bahn. Wer mobil ist, erreicht auch in kurzer Zeit das Zittauer Gebirge und das Oberlausitzer Bergland. Um die Ecke gibt es unter anderem die Umgebindehauslandschaft in Obercunnersdorf oder auch die Sternemanufaktur in Herrnhut zu entdecken.
Viele Gäste seien jedenfalls beeindruckt und überrascht von der Landschaft und den Besonderheiten unserer Region, sagt sie. In der Kritik dagegen stehe oft die schlechte Erreichbarkeit der touristischen Sehenswürdigkeiten innerhalb des Zielgebietes mit dem ÖPNV. Denn: „Gäste aus Großstädten können sich kaum vorstellen, nicht mit Straßenbahn und Bus überall und sofort alles erreichbar vorzufinden.“ Caravan- und Wohnmobilreisende würden es begrüßen, wenn Stellplätze mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden wären.
Der Stadtverwaltung Löbau ist bewusst, dass die Zeiten des Fachkräftemangels insbesondere die Hotellerie und Gastronomie vor große Herausforderungen stellt. Den Tagesausflügler und Naturliebhaber wird dies weniger beeinträchtigen. In der Corona-Pandemie waren laut Eva Mentele nicht weniger Besucher auf dem Löbauer Turm als in den Jahren, wo die Gastronomie nicht eingeschränkt gewesen sei. Städte- und Kulturtouristen würden in Löbau aber schon eine einladende gemütliche Gaststätte mit Mittagstisch vermissen. „Attraktive touristische Angebote funktionieren jedenfalls nur mit einem guten Serviceangebot. Deshalb hoffen wir, dass sich hier keine weiteren Einschränkungen ergeben“, sagt sie abschließend.