So soll das Lauenareal künftig aussehen
Diesem Entwurf eines Münchener Architekturbüros gaben die Juroren in ihrer Mehrheit den Zuschlag. Foto: Stiftung für das sorbische Volk
Die Zahl des Tages lautet 108. So viele Architekten, hauptsächlich aus Deutschland, aber auch aus dem europäischen Ausland haben sich darum beworben, das neue Sorbische Wissensforum auf dem Bautzener Lauenareal gestalten zu dürfen. In einem Auswahlverfahren wurden letztlich 20 Teilnehmer ermittelt, von denen 18 ihre Wettbewerbsarbeiten eingereicht haben.
Bautzen. „Aufgabe war es, für das Lauenareal die passende Antwort für einen Ort zu finden, an dem das Sorbische Institut und das Sorbische Museum Bautzen gemeinsam in offener Atmosphäre allen Interessierten die sorbische Kultur nahebringen. Gleichsam sollten mit der Planung vorhandene räumliche Engpässe beigelegt und für beide Institutionen zeitgemäße Arbeitsbedingungen und Ausstellungsräume geschaffen wer-den“, erklärt Felizitas Birkhofen, Sprecherin der Stiftung für das Sorbische Volk.
Eine besondere Schwierigkeit stellte dabei der Umstand dar, dass das Forum auf zwei nicht miteinander verbun-denen Grundstücken entstehen soll. Dort bestehende denkmalgeschützte Gebäude waren in die Planung einzubeziehen.
Anfang Juni tagte nun das Preisgericht unter der Leitung von Prof. Axel Oestreich, eines erfahrenen Architekten aus Berlin. Zu den sieben Mitgliedern des Preisgerichts gehörten neben vier Architekten auch Vertreter der Stiftung für das sorbische Volk, des Sorbischen Instituts und des Sorbischen Museums. Eingereicht wurden neben Projektskizzen und -plänen auch ein kleines 3D-Mo-dell.
Den Zuschlag erhielt die Arbeit der Münchner Architekten bogevischs buero. „Er fügt sich in den städtebaulichen Rahmen, zeigt sich trotzdem zeitgemäß, zitiert mit einem bogenförmigen Durchgang ein typisches Motiv der Bautzner Altstadt und bildet so nach Meinung der Jury eine würdige Adresse für das Sorbische Wissensforum“, so die Sprecherin. Die innere Organisation überzeugte ebenso wie die Qualität der entstandenen Innenhöfe. Die klare Struktur der Grundrisse sei gut für variable Ausstellungskonzepte des Museums geeignet. Alle eingereichten Entwürfe sind bis zum 3. Juli im Haus der Sorben in Bautzen öffentlich ausgestellt und können werktags von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr besichtigt werden.
Der Siegerentwurf bildet die Grundlage für alle weiteren Planungsschritte, welche bis zum ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein sollen. Danach kann die Stiftung den endgültigen Förderantrag einreichen. Ab- hängig von der Bewilligung plant die Stiftung mit einem Baubeginn im zweiten Quartal 2025.
Die Inbetriebnahme ist für Ende 2029 geplant. Das Bauvorhaben ist eine Landesmaßnahme des Freistaates Sachsen, welche dafür 44,5 Millionen Euro aus Strukturmitteln erhält. Bauherr ist die Stiftung für das sorbische Volk.