Sohland macht seine Grundschulen schick
Auf dem Gelände der Frühlingsbergschule in Sohland entstand von 2019 bis 2020 ein zweigeschossiger Neubau (r.). Fotos: RK
Sohland/Spree. Der neue Horttrakt steht, jetzt sind die Außenanlagen an der Reihe: Die Baumaßnahmen an der Frühlingsbergschule kommen in großen Schritten voran. Im November möchte die Gemeinde Vollzug melden. Insgesamt investiert die Kommune nach Angaben ihres Bürgermeisters Hagen Israel rund 4,3 Millionen in den Grundschulstandort. Dabei wird sie mit Mitteln vom Bund und Land unterstützt. In einem ersten Bauabschnitt entstand der Hortneubau, der bereits Ende vergangenen Jahres seiner Nutzung übergeben werden konnte. Dort ist fortan die außerunterrichtliche Betreuung untergebracht, die zur Freude des Gemeindeoberhauptes immer mehr Kinder in Anspruch nehmen.
„Seit 2015 ist deren Anteil von 50 auf jetzt 90 Prozent gestiegen“, erklärt Hagen Israel im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. In absoluten Zahlen ausgedrückt, bedeutet das: „Damals wurden noch etwa 80 Mädchen und Jungen im Hort betreut. Inzwischen benötigen wir Platz für 150 Kinder.“ Mit dem angebauten Gebäudetrakt scheint die Rechnung aufzugehen. Von dort wie auch vom Schulgebäude aus ist künftig die Zentralgarderobe zu erreichen. Zu finden ist diese in einem zum Schulhaus gehörenden Teil, der vor der Baumaßnahme unter anderem den Werkenraum beherbergte. In der Etage obendrüber befindet sich nunmehr das Sportgerätelager mit Zugang zum Sportraum. „Seit mehr als 15 Jahren ringen wir bereits um diese Lösung, da sie uns aus unfalltechnischen Gründen aufgetragen wurde“, meint in dem Zusammenhang der Bürgermeister.
Doch auch im Schulhaus selbst sind Handwerker derzeit aktiv. Sie sollen die Immobilie brandschutztechnisch ertüchtigen sowie einen Mehrzweckraum für die tägliche Schulspeisung, Elternabende und diverse Veranstaltungen schaffen. „Darüber hinaus lassen wir einen neuen Werkenraum mit einer Größe von rund 70 Quadratmetern, ein Lehrerzimmer und einen Raum für die Schulsozialarbeit herrichten.“ Draußen ist das gesamte Grundstück einmal umgepflügt worden, um einen Pausen- und Hortbereich sowie eine Sportanlage für die Erst- bis Viertklässler zu schaffen.
„Das Ganze ist uns unter großer Kraftanstrengung gelungen“, weiß Hagen Israel. Denn nicht alles ging reibungslos über die Bühne, wie er sich erinnert: „Bei manchen Vergaben mussten wir Zusatzrunden drehen, da mitunter keine für uns verwertbaren, wirtschaftlichen Angebote vorlagen. Sicherlich lassen sich als Gründe dafür die Preisentwicklung am Markt sowie die Verfügbarkeit von Materialien und Unternehmen Gründe anführen.“
Unterm Strich jedoch vermag das Gemeindeoberhaupt festzustellen, dass sich die Arbeiten nunmehr auf der Zielgeraden befinden. Selbst in puncto Digitalisierung brauche sich die Bildungseinrichtung vor anderen nicht länger zu verstecken. „Sämtliche Räume lassen sich aufgrund der verlegten Kabel mit dem Internet verbinden. Im nächsten Schuljahr wollen wir weiteres Geld ausgeben, um unsere Schüler und Lehrer für das neue Zeitalter fit zu machen. In dem Kontext denken wir auch über die Anschaffung von digitalen Tafeln nach.“
Die werden erstmals in der ebenfalls in der Sanierung befindlichen Grundschule in Wehrsdorf zum Einsatz kommen. Dort geben Bauleute voraussichtlich noch bis Februar den Ton an. Für rund 2,8 Millionen Euro lässt die Gemeinde eigenen Angaben zufolge Brandlasten beseitigen, ein zusätzliches Klassenzimmer errichten, die vorhandenen Raumgrößen neu zuschneiden, die vorhandenen Horträume in Schuss bringen, eine Garderobe schaffen und einen überdachten Zugang zur Sporthalle bauen. Zudem werde der Werkenraum im Gebäude integriert. Dieser befand sich bisher außerhalb des Schulhauses. Außerdem können die 85 Grundschüler in Wehrsdorf und deren Lehrer bald eine Dachterrasse ihr eigen nennen.
Unterdessen zeigt sich Hagen Israel sichtlich erleichtert darüber, dass das Ende der Bauzeit absehbar ist. „Ich freue mich darauf, wenn die Grundschule wieder zur Verfügung steht. Denn die Tendenz der Schülerzahlen in unserer Oberschule, wo aktuell auch die Wehrsdorfer Grundschüler zum Unterricht gehen, zeigt seit Längerem wieder nach oben. Wir benötigen also auch dort entsprechenden Platz, um die Fünft- bis Zehntklässler ordentlich unterrichten zu können.“
Der Bürgermeister hofft darauf, mit den absolvierten Baumaßnahmen der sich abzeichnenden Entwicklung Rechnung zu tragen. Ihm zufolge siedeln sich auch von außerhalb immer mehr junge Familien an, die in der Gemeinde Sohland die passende Infrastruktur geboten bekommen sollen. „Die Investition ist richtig und wichtig“, meint er. „Für eine Attraktivierung der Gemeinde. Denn ein Zuzug von Familien ist klar zu verzeichnen.“