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Sohland: Bürgersolaranlage startet im Oberland

Sohland: Bürgersolaranlage startet im Oberland

In Wehrsdorf wird derzeit die erste Bürgersolaranlage im Oberland geplant. Noch im Oktober 2024 soll gebaut werden. Jeder kann mitmachen.

Sohland an der Spree. Ein wenig skeptisch ist Landwirt Thomas Vetter noch immer, aber er will es nun ausprobieren: Auf seinem Betrieb in Wehrsdorf, einem Ortsteil von Sohland, soll eine Photovoltaikanlage entstehen. Genau genommen wird es die erste Bürgersolaranlage im Oberland sein. Das Projekt ist nun vorgestellt worden.

Die Energiekosten für die Milchviehanlage, wo rund 60 Milchkühe jährlich um die 500.000 Liter Milch liefern sowie ungefähr 60 Tiere in der Nachzucht versorgt werden, sind recht hoch, erläutert der Landwirt, dessen Eltern den Betrieb kurz nach der politischen Wende gegründet haben. Von rund 23.000 bis 25.000 Kilowattstunden pro Jahr spricht er. „Seit geraumer Zeit tragen wir uns mit dem Gedanken, eine Photovoltaikanlage zu installieren, haben aber selbst nicht die Möglichkeit dazu“, erklärt Thomas Vetter.

Bürgersolaranlage wird noch im Oktober gebaut

Durch Gespräche mit Felix Panitz von der Umweltinitiative Sohland an der Spree, die aktuell ungefähr 20 Mitglieder hat und seit 2020 in der Gemeinde aktiv ist, ergibt sich schließlich das Thema Bürgersolaranlage. Noch im Herbst 2024 soll diese nun auf dem Dach einer Scheune des Landwirtschaftsbetriebs in Wehrsdorf errichtet werden. Der Clou an der ganzen Sache: „Daran können alle Bürger mitwirken und Anteile in unterschiedlicher Größe erwerben“, führt Felix Panitz aus.

Die Anlage auf dem Scheunendach wird 230 Quadratmeter umfassen und knapp 45 Kilowatt Peak Maximalleistung erbringen. Der so günstig produzierte Solarstrom – von fast 47.000 Kilowattstunden pro Jahr geht man derzeit aus – wird dann an den Landwirtschaftsbetrieb verkauft. Was übrig bleibt, wird ganz normal ins Stromnetz eingespeist. Zahlt Familie Vetter momentan fast 40 Cent pro Kilowattstunde werden es mit der Bürgersolaranlage lediglich 17 Cent sein. Im Gegenzug stellt der Landwirt die Fläche kostenlos zur Verfügung, hat aber auch keine Investitionskosten.

Beteiligung in Sohland bis 15. Oktober 2024 möglich

Diese übernehmen jene Bürger, die Anteile an der Photovoltaikanlage erwerben. An dieser Stelle tritt die Energiegenossenschaft Neue Energien Ostsachsen auf. Diese geht quasi in Vorkasse, um die 112 Glas-Glas-Module auf dem Trapezblechdach verlegen zu können. Die Genossenschaft mit Sitz in Dresden plane, die 33.000 Euro Gesamtkosten durch 66 Bausteine à 500 Euro zu vergeben, sagt Torsten Görg. Bis zum 15. Oktober 2024 können sich Interessierte noch melden, um Anteile an der Bürgersolaranlage zu erwerben.

Nach 20 Jahren ziehe sich die Energiegenossenschaft in der Regel aus Projekten zurück, weil dann die Stromförderung ausläuft. Dann könne die Anlage entweder abgebaut oder vom Landwirtschaftsbetrieb Vetter für 1 symbolischen Euro übernommen werden. Eine solche Anlage kann durchaus auch 35 Jahre laufen und dabei unterstützen, den Stromverbrauch kostengünstig zu decken.

ksl / 10.10.2024

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