Neue Gravelbike-Strecke verbindet die Regionen
Die neue Gravelbike-Strecke „Rockhead“ ist nun in Sohland/Spree offiziell eröffnet worden. Mit dabei waren auch Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU, 3.v.r.) und der Görlitzer Landrat Stephan Meyer (CDU, 4.v.l.). (Foto: MGO/Philipp Herfort)
Sohland an der Spree. Abseits der Straßen und mitten in der Natur: Die neue Gravelbike-Strecke „Rockhead“ verbindet seit dem 19. September 2024 die Wälder der Oberlausitz mit der Felsenwelt der Sächsischen Schweiz.
Auf einem 320 Kilometer langen Rundweg wartet ein Adrenalinkick für Gravelbike-Enthusiasten und Mountainbiker – inklusive Schotterpisten, knackigen Anstiegen und reizvollen Ausblicken. Digitale Navigation und jede Menge Abenteuer versprechen die Macher der Radstrecke – und somit ein unvergessliches Fahrerlebnis für Naturliebhaber wie Sportler. In Sohland an der Spree ist die Route nun offiziell eröffnet worden.
Gravelbiken ist der Trend in der Fahrradbranche
Beim Gravelbike handelt es sich um einen Hybrid. Es bietet die Geschwindigkeit und Agilität eines Rennrads, kombiniert mit der Robustheit eines Mountainbikes. Damit lassen sich auch unbefestigte Wege und anspruchsvolle Geländebedingungen meistern. Diese Vielseitigkeit macht das Gravelbiken beliebt – sowohl bei erfahrenen Radfahrern als auch Freizeitsportlern, die abseits der asphaltierten Straßen die Natur erkunden wollen.
„Gravelbiken ist der Trend in der Fahrradbranche, und der Rockhead ist unsere Antwort darauf“, erklärt Tino Richter, Geschäftsführer des Tourismusverbands Sächsische Schweiz. Als erstes überregional vermarktetes Radprodukt neben dem Elberadweg zeige der Rockhead die Vielfalt der Landschaft und schaffe gleichzeitig ein neues Erlebnis für eine wachsende Zielgruppe. „Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt den Radtourismus in der Oberlausitz und der Sächsischen Schweiz nachhaltig prägen wird“, sagt er.
Planung für Gravelbike-Strecke seit 2020
2020 haben die beiden Tourismusregionen damit begonnen, die Gravelbike-Strecke zu planen. Dafür sollten ausschließlich bestehende Wege genutzt werden. Die Route führt nun unter anderem über Sebnitz, Bad Schandau, Stadt Wehlen, Stolpen, Löbau, Herrnhut, Zittau und Neusalza-Spremberg. Der Freistaat Sachsen hat das Vorhaben mit 210.000 Euro Fördergeldern unterstützt.
Mehr als 4.500 Höhenmeter warten nun auf Radfahrer. Geplant sind künftig auch Verbindungswege zwischen einzelnen Streckenabschnitten, um kürzere Rundwege anzubieten. Auch Zubringerstrecken aus Richtung Görlitz und Dresden werden bereits geplant.
Digitale Streckenführung als besonderes Merkmal
Nicht nur Gravelbiker sollen auf der neuen Strecke auf ihre Kosten kommen, sondern auch Mountainbiker. Dafür soll der abwechslungsreiche Verlauf durch Wälder, Hügel und über Schotterwege sorgen, welcher mit jeder Menge Herausforderungen sowie spektakulärer Aussichten aufwartet.
Ein besonderes Merkmal sei die digitale Streckenführung. Statt einer klassischen Beschilderung erfolge die Navigation über Tourenportale, die den Radfahrern eine flexible und benutzerfreundliche Möglichkeit bietet, der Route zu folgen. Auf diese Weise könne man sich leichter orientieren. Zugleich werde sichergestellt, dass Natur und Waldwege geschont werden. Dass Radfahrer auf der festgelegten Route bleiben, sei auch ein Vorteil für andere Waldbesucher, die sich ansonsten womöglich durch die Biker gestört fühlen könnten.
320 Kilometer lange Strecke von April bis Oktober befahrbar
Die regionsübergreifende Zusammenarbeit war entscheidend für das Gelingen dieses Projekts. „Mit dem Rockhead ist es uns gelungen, erstmalig ein Gravelbike-Projekt destinationsübergreifend im Freistaat Sachsen umzusetzen“, freut sich Olaf Franke, Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO). „Die 320 Kilometer lange Strecke wird von April bis Oktober befahrbar sein und Gravel-Enthusiasten aus ganz Deutschland ansprechen.“
Auch die lokale Wirtschaft profitiere von der neuen Route. „Wir sind stolz auf diese Zusammenarbeit, die das Potenzial unserer Region voll ausschöpft und sowohl Gäste als auch Einheimische begeistern wird“, sagt Thomas Kunack, Bürgermeister von Bad Schandau. Radfreundliche Unterkünfte und Partner entlang der Strecke wollen dazu beitragen, dass Gravelbiker ein unvergessliches Erlebnis haben.
Natursport und nachhaltigen Tourismus in der Region fördern
Für die Tourismusregionen Oberlausitz und Sächsische Schweiz biete der Rockhead zahlreiche Chancen. Landrat Udo Witschas (CDU) aus dem Landkreis Bautzen hebt hervor: „Die Gravelbike-Strecke Rockhead wird den Tourismus im Oberlausitzer Bergland ganzjährig stärken. Wir erhoffen uns dadurch steigende Übernachtungszahlen und einen Ausbau der Bekanntheit unserer Region.“ Gleichzeitig betont er den wichtigen Vorteil, dass dadurch illegale Mountainbike-Strecken reduziert werden könnten.
Landrat Stephan Meyer (CDU) aus dem Landkreis Görlitz zeigt die langfristige Bedeutung des Projekts auf: „Die Eröffnung der Gravelbike-Strecke ist ein bedeutender Schritt, um Natursport und nachhaltigen Tourismus in unserer Region zu fördern. Sie verbindet Abenteuerlust mit dem Schutz unserer wunderschönen Landschaft in unserer Oberlausitz und schafft einen Raum, in dem Einheimische sowie Gäste die Natur auf zwei Rädern neu entdecken können.“