Sommertheater im Bautzner Theatergarten
Beim Sommertheater im Theatergarten bleibt für gewöhnlich kein Auge trocken. Foto: Miroslaw Nowotny
Bautzen. Im romantischen Garten direkt hinter dem großen Haus des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen hebt sich der Vorhang für die Freilufttheater-Saison. Am 30. Mai, 16 Uhr eröffnet „Warten in Godow“ die diesjährige Open-air-Reihe im Theatergarten. Im ersten Teil des humorvollen Handpuppenspiel-Formats von Stephan Siegfried sieht die Inselgemeinde Godow mit Vorfreude der Ankunft einer Flüchtlingsfamilie entgegen, um sie bei sich aufzunehmen. Doch niemand taucht auf und so wird eben gewartet.
Im Theatergarten geht es ohne lange Wartezeit am 9. Juni weiter: Um 19.30 Uhr zeigt Siegfried seine Comedy-Impro-Schöpfung „50 Shades of Red – Rotkäppchen P 18!“. Und dann kann jeden Freitag bei Kerzen und Wein unter abendlichem Himmel unterhaltsames Puppenspiel erlebt werden, bis am 28. Juli, sieben Wochen später, wiederum „50 Shades of Red“ die lauschige Abend-Bespielung im Theatergarten beschließt – und zwar als allerletzte Vorstellung.
Doch wo der Abschied droht, grüßt auch ein Neuanfang: Mit der Premiere „Schrebergartenblues – Trügerische Idylle“ am 30. Juni hat Regisseurin Ivana Sajevic dem Puppenspieler Moritz Trauzettel ein Comedy-Solo über Leichtigkeit und Schwere des Scheiterns auf den Leib inszeniert, mit Puppen und Live-Musik.
Alias Bungalow Bill zieht er sich vom Lärm der Welt zurück, will endlich seine Ruhe. Und wo wäre die besser zu finden als in einem eigenen kleinen Schrebergarten? Doch der Schein trügt und der Garten entpuppt sich als nächste Lebensbaustelle. Er trifft auf bizarre Gestalten, die ihn in seinem „Blues“ begleiten.
Am 16. Juni und 14. Juli zeigt Stephan Siegfried neben einer weiteren Vorstellung von „Warten auf Godow“ nun auch die Fortsetzung vom „Gedöns vonner Insel“: Unter dem apokalyptisch orakelnden Titel „Godow und Somorrha“ steigt auf Godow der Meeresspiegel bedenklich hoch und droht alles zu überschwemmen – für Siegfried genau der richtige Anlass, das Publikum mit urkomischen Pointen und norddeutschem Humor zum Lachen zu bringen.