Sonnen-Apotheke zapft die Sonne an
Der Architekt geht davon aus, dass Anfang Juni mit dem ersten Spatenstich der Bau der neuen Apotheke beginnen kann. Foto: Carmen Schumann
Bischofswerda. Sonnige Aussichten für die Sonnen-Apotheke von Bischofswerda: Ende 2025 soll, wenn alles gut geht, der Neubau neben dem Krankenhaus fertig sein. Ein sportliches Ziel, doch Inhaberin Cordula Grüber und Architekt Oliver Thomas sind optimistisch, dass es gelingen kann.
Immerhin sind die wichtigsten Hürden mittlerweile beiseite geräumt. Die Finanzierung steht. Vorige Woche hat Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf der Durchreise von Zittau nach Dresden den Fördermittelbescheid übergeben.
Von den reichlich drei Millionen Euro Baukosten werden 1,5 Millionen vom Freistaat gefördert. Trotz des sonnigen Wetters an diesem Tag stellte Martin Dulig fest, dass die Stimmung insgesamt nicht gut sei. Vertrauen schwinde, denn es werde viel geredet, aber wenig gehandelt. Umso mehr sei zu loben, dass Cordula Grüber offensichtlich das Vertrauen noch nicht verloren hat, sonst würde sie nicht in den Neubau investieren. Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen sei wichtig, sagte der Wirtschaftsminister. Denn im Freistaat seien 99,8 Prozent aller Unternehmen Mittelständler. Zu den Unterstützern, die Cordula Grüber auf ihrem nicht leichten Weg begleiteten, gehörte die CDU-Landtagsabgeordnete Patricia Wissel. Sie lobte die Willensstärke, Menschenfreundlichkeit, Kompetenz und das Organisationstalent der Apothekerin. So habe sie beispielsweise während der Corona-Zeit Masken und Desinfektionsmittel für Schulen organisiert.
Romy Reinisch, die Beigeordnete des Landrats sagte, die künftige Sonnen-Apotheke verkörpere die Apotheke der Zukunft. Die Lage an der Kamenzer Straße sei hervorragend, denn der Neubau werde eingebettet sein in das medizinische Versorgungszentrum mit Rettungswache und Krankenhaus. Außerdem sei eine gute Anbindung an die Autobahn gegeben.
Der Schiebocker Oberbürgermeister Holm Große zog seinen Hut vor dem Mut von Cordula Grüber. Er überreichte ihr einen hochwertigen Stift von der Firma Diplomat aus Cunewalde.Visualisierungen zeigten den Besuchern der Fördermittel-Übergabe, wie die neue Apotheke einmal aussehen soll. Der Verkaufsraum ist dank großer Fenster lichtdurchflutet. Auf einer zweiten Ebene befindet sich eine Galerie, die für Schulungszwecke genutzt werden kann.
Herzstück ist ein sogenannter Kommissionier-Automat, der rund 20 000 Medikamente an die acht Ausgabestellen verteilen kann. Die Solaranlage auf dem Dach zapft die Sonne an, eine Erdwärmepumpe sorgt für die (Fußboden)Heizung. Notstromaggregate machen das Gebäude autark. Eine Lüftungsanlage gewährleistet die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Arzneimittel. Es entstehen zwei Parkplätze, einer vor dem Haus für Patienten, einer dahinter für die Mitarbeiter. Architekt Oliver Thomas von der Firma Bauplanconcept geht davon aus, dass Anfang Juni mit dem ersten Spatenstich der Bau beginnen kann. Im Oktober 2025 sollten dann die ersten Patienten mit Medikamenten versorgt werden können. Durch den demografische Wandel mit einer zunehmend alternden Bevölkerung steigt der Bedarf an pharmazeutischer Versorgung. Beinahe selbstverständlich ist es daher, dass der Neubau barrierefrei gestaltet ist.