Southwall setzt in Großröhrsdorf Segel Richtung Zukunft
Technologie Manager Dr. André Tuchscherer (li.) erläuterte Ministerpräsident Michael Kretschmer und Landtags-Kandidatin Elaine Jentsch die Produktion. Foto: Eastman
Großröhrsdorf. Anlässlich der Werkserweiterung der Southwall Europe GmbH konnte diese unlängst den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer begrüßen. Die Hightech-Firma aus Großröhrsdorf gehört seit 2012 zur Eastman Chemical Company, einem Spezial–Chemiekonzern mit Sitz in Kingsport/-Tennessee, mit weltweit knapp 15.000 Beschäftigten. Im Zuge der Werkserweiterung konnte die Firma die Belegschaft auf circa 160 Mitarbeiter aus 14 Nationen nahezu verdoppeln.
Der Konzern hatte dafür einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in die Großröhrsdorfer Firma investiert. Nach insgesamt fast vier Jahren Planung, Bauzeit und Installation konnten letzten Sommer die neuen Maschinen in Betrieb genommen werden.
Neben dem Ministerpräsidenten war Elaine Jentsch als Vertretung des Landtagsabgeordneten Aloysius Mikwauschk zu Gast. Bürgermeister Stefan Schneider und sein Kollege von der Wirtschaftsförderung, André Riffel, ließen sich die Möglichkeit ebenso nicht nehmen und folgten der Einladung der Geschäftsleitung.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den neuen Werkleiter Marcel Liebke stellten Sebastian Ebert (Engineering- & Production Manager) zusammen mit Tina Schölzel (HR-Manager) das Unternehmen vor.
Der Ministerpräsident gab eine Einschätzung zur allgemeinen Wirtschaftslage in Sachsen sowie deren Entwicklungsmöglichkeiten. In einer kurzen Diskussionsrunde wurden aktuelle Themen wie die Energiesituation und Ambitionen zur Verkehrsplanung im Freistaat besprochen. Wichtig war auch das Thema der nachhaltigen Fachkräftesicherung, da Eastman weiterhin offene Stellen zu besetzen hat. (http://jobs.eastman.com)
Im Anschluss überzeugten sich die Gäste auf einer Werkstour von den modernen Produktionsprozessen. André Tuchscherer (Technology Manager) und Sebastian Salomon (Area Manager C&L) zeigten und erklärten die Maschinen und Technologien in beiden Produktionsbereichen. Im Reinraum konnten Proben und Muster eindrucksvoll begutachtet werden.
Seit 23 Jahren ist die Firma für Beschichtung von Hochleistungsfolien bekannt. Bei diesem im Vakuum stattfindenden Prozess werden nach speziellen Rezepturen metallische Schichten auf Kunststofffolien aufgebracht, die hauptsächlich zum Wärmeschutz dienen. Verwendung finden diese vor allem in Fahrzeugen und Gebäuden. Mit ihren elektronischen Folien ist das Unternehmen außerdem bei Schaltverglasungen, E-Book-Readern und medizinischen Anwendungen sehr aktiv.
Durch die Standorterweiterung, die auch durch Fördergelder der SAB unterstützt wurde, konnte im letzten Jahr eine neue Produktionsstrecke in Betrieb genommen und damit ein weiteres Beschichtungsverfahren etabliert werden. Mit dieser Beschichtungs- und Laminieranlage, kurz C&L (Coating and Laminating) ist es Eastman möglich, leistungsstarke Lackschutzfolien herzustellen. Diese werden auf Fahrzeugteile aufgebracht und schützen den Lack vor mechanischen Beschädigungen. Durch spezielle Behandlungen der Folie besitzt diese einen Selbstheilungseffekt und laminiert kleine Defekte durch Wärmeeintrag aus.
Die Erweiterung des Produktportfolios steigert die Wettbewerbsfähigkeit und Bedeutung des sächsischen Unternehmens.
Der Ministerpräsident lobte die motivierten Fachkräfte, die mit innovativen Produkten und Investitionen den Wirtschaftsstandort Sachsen und die Region stärken. Bei Eastman ist man jedenfalls stolz darauf und positiv gestimmt, die Zukunft mitgestalten zu können.