Sozialverband rollt jetzt durch den ganzen Landkreis
Christina Köppl, die das Projekt mit betreut und der Bautzener Finanzbürgermeister, Robert Böhmer, stellten am Mittwoch das neue Beratungsmobil vor. Foto: B.Vogt
Gerade in Krisenzeiten wie der aktuellen ist es wichtig, dass die Menschen einen Ansprechpartner in sozialen Fragen haben. Ein Akteur, der diese Beratung leistet, ist der VdK. Dieser will jetzt mit einem mobilen Angebot noch mehr Menschen erreichen.
Bautzen. Seit acht Wochen ist es jetzt in den Landkreisen Bautzen und Görlitz unterwegs: das neue Beratungsmobil des VdK. Damit will der Sozialverband besonders in der Fläche sein Angebot vergrößern. Denn gerade in den ländlichen Gebieten fällt es vielen Betroffenen schwer, sich auf den Weg in die große Stadt zu machen. Ist doch die Beratung für Menschen mit Handycap ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit. Und gerade diese sind oft nicht so mobil, sei es durch Krankheit, Behinderung oder einen mangelhaften Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr.
Doch für welche Anliegen ist der VdK überhaupt der richtige Ansprechpartner? Die Schwerpunkte des Verbandes ist die Durchsetzung der sozialen Rechte und die Unterstützung von Menschen mit körperlichen und strukturellen Einschränkungen. Sei es,dass es um Rentenansprüche geht, die Anerkennung einer Behinderung oder auch um berufsbedingte Krankheiten. Um die mit diesen und weiteren Themen verbundenen Rechte und Ansprüche geltend zu machen, sind sachsenweit rund 250 hauptamtliche Mitarbeiter und rund 25.000 Mitglieder aktiv. Der Ortsverband Bautzen hat dabei allein knapp 700 Mitglieder. Besonders in diesem Jahr, aber auch schon in den Krisenjahren davor ist deren Zahl dabei deutlich gestiegen, wie Lars Müller, der stellvertretende Landesgeschäftsführer des VdK, betont. Deshalb hat man sich auch dazu entschlossen, die Beratungsstelle in Bautzen zu erweitern und durch das mobile Angebot zu ergänzen. Am Mittwoch, 9. November, wurden beide Neuerungen der Öffentlichkeit präsentiert. Damit will man auch verstärkt auf die Möglichkeiten des Verbandes hinweisen. Denn der Bedarf steige gerade in Zeiten wie diesen, so Müller bei seiner Begrüßungsrede.
Vonseiten der Stadt war der Finanzbürgermeister Robert Böhmer vor Ort, um sich die neuen Räume anzusehen. Auch dieser betonte in einem Grußwort, wie wichtig gerade im sozialen Bereich die Vernetzung der Akteure sei, besonders in Krisenzeiten. Aber dennoch muss er feststellen: „Die Not ist groß“. Auch wenn die Stadt und Region Bautzen auf eine recht gute Sozialstruktur verweisen können, müsse man auch in Zukunft darauf Acht geben, dass die unterschiedlichen Akteure zusammenarbeiten.
Der VdK selbst wurde ursprünglich nach dem zweiten Weltkrieg als „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e. V.“ gegründet. Diese Aufgabe übernahm er nach der Wende auch im Osten Deutschlands, wo sich 1990 auch der Landesverband Sachsen gründete.Heute ist diese Ursprungsaufgabe sicherlich nicht mehr ganz so präsent wie in vergangenen Zeiten. Aber Aufgaben gibt es genug. So wurden in diesem Jahr allein in dem Zeitraum Januar bis Oktober in Bautzen 1.475 Beratungen durchgeführt, 133 Anträge bearbeitet, 274 Widersprüche eingereicht und zwei Klagen durchgeführt. Das Beratungsmobil, welches nun mit verschiedenen Routen übers Land fährt, hat einen eigenen Fahrplan. Dieser ist in einem Flyer abgedruckt, der in der Beratungsstelle des VdK auf der Töpferstraße 17 in Bautzen erhältlich ist. Wer wissen will, wann der Bus im eigenen Ort ist, kann sich in Bautzen bei den Verantwortlichen unter der Telefonnummer (03591) 48 13 61 oder per Mail an mobileberatung@vdk-sachsen.de melden. Den Fahrplan finden Sie auch im Internet auf der Seite vdk.de/mobileberatung-sachsen/ID0.