Stefan Heinke nimmt politischen Windmühlenkampf auf
Stefan Heinke bewegt sich gerne in seiner Heimat und ist auf dem Foto an der Bockwindmühle in Kottmarsdorf zu zusehen. Foto: Basis
Der Niederschlesische Kurier stellt Ihnen nach und nach die Direktkandidaten der Parteien für die Bundestagswahl am 26. September im Wahlkreis Görlitz auf eine sehr persönliche Weise vor. Dieses Mal Stefan Heinke, der für die vor genau einem Jahr im Umfeld der Proteste gegen Corona-Maßnahmen gegründete Basisdemokratische Partei Deutschland (die Basis) ins Rennen geht. Stefan Heinke ist Krankenpfleger und stellvertretender Stationsleiter einer forensischen Suchtstation, verheiratet, hat zwei Kinder und ist ehrenamtlicher Leiter und Ausbilder einer Ortsgruppe im Wasserrettungsdienst.
Herr Heinke, gibt es ein Schlüsselerlebnis, wieso Sie angefangen haben sich in der Politik zu engagieren?
Stefan Heinke: Politik sollte allen Menschen dienen und nicht überwiegend denjenigen, die ihre Interessen am besten durchsetzen können. Die bittere Realität hat für mich ein unerträgliches, bedrohliches Ausmaß erreicht.
Ich sehe meine 11-jährige Tochter weinend auf dem Sofa sitzen, weil sie sich monatelang nicht mit Freunden treffen konnte und sich kaum noch daran erinnert, wie es „vorher“ war. Für meinen 15-jährigen Sohn war es nicht möglich eine Jugendweihe zu planen. Es droht verloren zu gehen, was in dieser Lebensphase prägend ist, da der Kontakt zu Freunden fast nur noch über das Internet stattfindet.
Ich kann das eigene Ehrenamt nicht mehr ungezwungen ausüben und nehme wahr, dass sowohl meinem Berufsstand als auch dem Ehrenamt immer mehr abverlangt wird und gleichzeitig die Wertschätzung leidet. Mit Erschrecken erlebte ich im Freundeskreis und der Familie die gleichen Zerwürfnisse, wie sie sich durch die gesamte Gesellschaft ziehen.
Durch intensive Recherche habe ich Erkenntnisse gewonnen, welche das Regierungshandeln sowohl in ihrer Verhältnismäßigkeit, Zweckmäßigkeit, Ethik und Objektivität in Frage stellen. Auf „die Basis“ bin ich im Februar während meiner Covid-19-Erkrankung über ein Video aufmerksam geworden und konnte mich mit meinem Politikverständnis und Ansichten wiederfinden.
Welche charakterlichen Züge würden Sie sich selbst zuschreiben?
Stefan Heinke: Mein bisheriges Leben als Vater, Ehemann, Krankenpfleger, Führungskraft und ehemaliger Leistungssportler haben mich geprägt. Meine Freunde schätzen meine Direktheit, Fürsorglichkeit und Empathie.
Außerdem bin ich ehrlich, hartnäckig und mir wird ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn nachgesagt.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Stefan Heinke: Ich habe sehr viele Lieblingsessen. Besonderen Wert lege ich dabei auf gesundes und regionales Essen, welches natürlich hergestellt ist.
Gibt es eine Redewendung oder eine politisch sehr häufig genutzte Floskel, die Sie bewusst meiden und falls ja aus welchem Motiv?
Stefan Heinke: Nein.
Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?
Stefan Heinke: Mit sechs Jahren wollte ich Frauenarzt werden, hat mir meine Mutter erzählt. Als Abiturient interessierte ich mich für Architektur und Physik.
Während meines Zivildienstes entschied ich mich dann für die Ausbildung zum Krankenpfleger.
Einmal angenommen, Sie würden einem Verein oder einer Institution einen Millionengewinn zuteilen dürfen. Wer wäre Ihr Begünstigter und warum?
Stefan Heinke: Seit 24 Jahren engagiere ich mich in der Wasserrettung. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereitet mir besonders viel Freude, weil sie dazu beiträgt, dass sich Persönlichkeiten entwickeln. Bereits schon vor den Lockdown-maßnahmen war das Angebot hier deutlich unzureichend. Einen Teil des Geldes würde ich fürs Anfängerschwimmen, die Rettungsschwimmerausbildung, -ausrüstung und die Ausstattung von Rettungsstationen geben.
Die Lausitzer Seen könnten im Rahmen des Strukturwandels ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sein. Ich würde das Geld vernünftig aufteilen und weitere Töpfe angreifen, um die Summe insgesamt zu erhöhen und weitere wichtige Projekte im Landkreis zu fördern.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch und wieso haben Sie zu diesem Buch gegriffen?
Stefan Heinke: Keines. Im Zuge der Work-Life-Balance habe ich mich entschieden, Hörbücher zu hören, um Informationen in doppelter Geschwindigkeit aufnehmen zu können.