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Stefan Menzel ist auch ein Mann für eine Flut an Likes

Stefan Menzel ist auch ein Mann für  eine Flut an Likes

Stefan Menzel spielt seinen viral gegangen Kurzfilm in seinem Büro ab. Hier spricht er gerade 500.000 Euro Steueraufkommen im Jahr an, die er der Stadtkasse jährlich beschert.⋌Foto: Till Scholtz-Knobloch

Unternehmer Stefan Menzel war mal wieder zackiger als der schwerfällige öffentliche Apparat, an dem er mit einem Tik-Tok-Clip im Internet kein gutes Haar lässt. Der Film ging mit vielen Likes viral.

Görlitz/Boxberg/Klitten. „Ich bin einer der meistgehassten Typen in Ostdeutschland“, leitet Stefan Menzel, der insbesondere durch seine Schifffahrt auf dem Berzdorfer See oder touristische Aktivitäten auf der Landeskrone bekannt ist, unter https://vm.tiktok.com/ZNecVExTt einen Beitrag ein, der gleich mal wieder 70.000 Klicks einheimste. „Ich hatte mit der Bahn auf die Landeskrone zwar auch schon mal über 100.000 Klicks, doch 520 Kommentare und 3.200 Likes jetzt haben mir gezeigt, dass ich ins Schwarze getroffen habe“, erzählt er.

Im Clip sagt Stefan Menzel: „Ich beschäftige 50 Mitarbeiter Vollzeit (...) Ich zahle jedes Jahr über 500.000 Euro direkt in diese Stadtkasse und was habe ich davon? 
Mitarbeiter von der Stadt, die durch meine Gehälter finanziert werden, arbeiten komplett gegen mich.“ Ständig würden Versagungsgründe gesucht – diese Muster zögen sich aber seiner Beobachtung nach durch ganz Deutschland. „Deshalb deindustrialisiert sich Deutschland, wandern viele Unternehmen ins Ausland.“ 

Erstmals sei er nun beim Shoppen im fernen Berlin angesprochen worden: „Sie waren das doch, der...“. Lange habe er sich auch für die Schifffahrt auf dem Bärwalder See interessiert und dies mehrfach deutlich auch dem Sachbearbeiter von der Gemeinde Boxberg kommuniziert. „Ich habe konkret mit einem ganz konkreten Schiff Interesse angezeigt“. Irgendwann sei alles ausweichend gelaufen, bis dann ’zufällig’ einen Tag nach der Vergabe das Bekenntnis gekommen sei, die Sache sein nun durch. Ein anderer habe einen Zuschlag. 
Er zeigt den E-Mail-Verlauf, den selbst jeder Außenstehender nur als Abwimmeln und Zeit gewinnen verstehen kann. Und genau das Problem, dass sich die Aktiven gegen die Strukturen festrennen, sei der Punkt, den mittlerweile jeder verstehe. Mit manchen Kommentatoren habe er ich sich ausgetauscht. „Ganz häufig verbergen sich darunter die, die die Region verlassen haben“, weil auch sie keine Kraft mehr zum Kämpfen gefunden haben.“

Till Scholtz-Knobloch / 09.11.2024

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