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Teiche, Heide und Kiefern sollen in der Lausitz leben

Teiche, Heide und Kiefern sollen in der Lausitz leben

Pflegemaßnahmen wie hier auf der Gladiolenwiese bilden einen wichtigen Bestandteil des Mosaikteil-Projektes. Foto: Archiv

Region. Moore, Sand, Kiefern und Teiche – all dies prägt die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Fügt man die Anfänge der einzelnen Wörter aneinander, kommt dabei – großzügig betrachtet – die Buchstabenkombination Mosaikteil heraus. Unter dieser Bezeichnung steht auch ein neues Projekt „für die Erhaltung der biologischen Vielfalt“, das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit regionalen Partnern auf den Weg gebracht wurde. „Projektziel ist Förderung der Artenvielfalt in den vielfältigen Lebensräumen des Hotspots 20 (der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Anm.d. Red.) im Einklang mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung“, heißt es in der vom BfN veröffentlichten Projektbeschreibung. Und weiter: „Bei den im Projekt durchgeführten Maßnahmen soll ein Schwerpunkt auf Erprobungs- und Entwicklungsansätze gelegt werden, um zukünftig wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Pflegemaßnahmen zu etablieren.“ Doch was bedeutet das für die einzelnen Mosaikteile?
Moore

An den Teichrändern und in den Wäldern gibt es so genannte Zwischenmoore, die ohne besondere Pflege laut BfN verloren gehen werden. Sie bilden wichtige Lebensräume zum Beispiel für die Große Moosjungfer, eine seltene Libellenart. Diese Moore sollen durch Vernässung und Entnahme nicht Standort typischer Gehölze revitalisiert werden.

Sand

Der Begriff Sand steht für Sandmagerrasen, eine im Projektgebiet weit verbreitete Lebensgemeinschaft, die unter anderem Wildbienen, Laufkäfern und Flechten Lebensraum bietet. Noch im 18. Jahrhundert gab es laut BfN wandernde Binnendünen. Durch Entbuschen und „Abplaggen“ (Abtragen des Oberbodens mitsamt seiner Vegetation) sollen die typischen Arten der Offenlandheide wieder besser Fuß fassen.

Kiefern

Die Kiefernwälder und -forsten als dominierender Waldtyp sollen durch kleinflächige Eingriffe wie Streurechen (Aufsammeln der herabgefallenen Streu) und „Entkusselung“ (Beseitigung von Gehölzaufwuchs, den so genannten „Kusseln“) die standorttypische Vegetation mit Bärlappen und Flechten gestärkt werden.

Teiche

Der zunehmenden Verlandung von Teichen in der Hotspot-Region soll durch „Sömmerung“ (dem Ablassen von Teichen im Sommer) und Entschlammung entgegengewirkt werden. „Durch die Maßnahmen sollen die Teiche und die wirtschaftlichen Grundlagen für die Karpfenzucht erhalten bleiben und gleichzeitig gefährdete Arten gefördert werden“, schreibt das BfN. Davon profitieren soll auch der Kiebitz als stark zurückgehende Vogelart.
Das Projekt hat eine Laufzeit bis Dezember 2027 und hat ein Gesamtvolumen von etwa 4,7 Millionen Euro. Als regionale Projektpartner sind das Senckenberg-Museum für Naturkunde Görlitz, der Naturschutzstation Neschwitz e.V. und der Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz e.V. mit an Bord.

Uwe Menschner / 14.09.2022

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