Theater Görlitz bleibt nach Wasserkatastrophe geschlossen
Die Bühne ist auf absehbare Zeit nicht nutzbar. Foto: Gerhart-Hauptmann-Theater
Im Görlitzer Gerhart-Hauptmann-Theater hat ein Fehler im Brandmeldesystem die Sprühflutanlage auf der großen Bühne des historischen Theatergebäudes von 1851 ausgelöst. Innerhalb von wenigen Minuten wurde der gesamte Bühnenbereich von mehreren tausend Litern Wasser geflutet. Dabei wurden sämtliche technische Anlagen zerstört, Scheinwerfer, Kulissenzüge, die Inspizientenanlage, sowie Steuerungstechnik und Server. Auch die auf der Bühne befindlichen Kulissen, Aushänge und Requisiten wurden Opfer des Wassers.
Die Görlitzer Feuerwehr rückte an. Das Theater teilte mit: „Die Technik-Mannschaft des Gerhart-Hauptmann[1]Theaters schaltete die Anlage sofort ab und rettete, was zu retten war.“ Die Mitarbeiter hätten unter großem Einsatz bis in die Nacht gearbeitet.
Nun wird der Bühnenbereich mit Entfeuchtungsmaschinen getrocknet. Die große Bühne bleibe jedoch auf unbestimmte Zeit nicht nutzbar. Die Schadensaufnahme dauert an. Mehrere Experten der Versicherung prüfen in den kommenden Tagen die Schäden, die wohl in die Millionen gehen. „Das ist für uns eine Katastrophe“, sagt Intendant Daniel Morgenroth. „Wir standen kurz vor der Premiere unseres fulminant, unterhaltsamen Musicals Prinz von Preußen. Unser Haus war in den vergangenen Vorstellungen immer ausverkauft und wir erwarteten eine sehr gute Weihnachtssaison. Nun müssen wir vollkommen neu denken und planen.“ Ein tatsächlicher Brand kann für die Katastrophe ausgeschlossen werden - wahrscheinlich erscheint ein technischer Fehler.
Das Theater sagt die Premiere von Prinz von Preußen auf unbestimmte Zeit ab. Das Haus bleibt zunächst bis zum 26. November geschlossen, alle Veranstaltungen im Großen Haus sind bis dahin abgesagt. Das Theater hofft, zumindest die Vorbühne und das Foyer, die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden, bald wieder nutzen zu können. Wann genau ein Spielbetrieb aber wieder möglich ist bleibt ungewiss. „Wir werden und wollen auf jeden Fall unser Weihnachtskonzert spielen und sind derzeit mit Hochdruck auf der Suche nach Ausweichspielstätten“, gibt Daniel Morgenroth bekannt. Die Die Görlitzer hätten unter zwei Jahren Corona auf ihr geliebtes Weihnachtskonzert verzichten müssen, „das wird nicht ein drittes Mal geschehen. Sobald wir eine Lösung haben, geben wir sie bekannt.“ Ferner soll das für den 20. November geplante Junge Konzert möglicherweise mit einer Doppelvorstellung in Zittau stattfinden. Alle Vorstellungen am Haus in Zittau finden derweil wie geplant statt, auch Vorstellungen im Apollo und externen Spielstätten sind nicht betroffen. Bereits gekaufte Karten können an den Vorverkaufsstellen und der Kasse gegen Gutscheine eingetauscht werden. Eine Erstattung des Kaufpreises ist an der Theaterkasse, die normal geöffnet hat, möglich.