„Theatermalerei“ von Herrmann Rueth
Herrmann Rueth vor seinen Werken Foto: Matthias Wehnert
Görlitz. Eine Ausstellung mit Werken des in Görlitz bekannten Künstlers Herrmann Rueth ist am 21. Juni in der Galerie ZwoNeun in der Hotherstraße eröffnet worden. Rueth bezeichnet seine Kunstwerke selbst als Theatermalerei, da er mit jedem, von ihm gemalten Bild, eine Geschichte verbindet. Das kommt nicht von ungefähr, denn viele Menschen kennen ihn vor allem über die Görlitzer Historienspiele auf dem Untermarkt von 2003 bis 2008. Rueth lockte damit circa 60.000 Zuschauer an. Das erfolgreichste Theaterstück war „Der verräterischen Rotte Tor“.
Herrmann Rueth vereinigte in einer Person sowohl Initiator, Organisator, Regisseur und Autor der Stücke und hatte neben professionellen Schauspielern auch viele Laiendarsteller auf der Bühne. Viele Görlitzer und Touristen bedauern, dass es dieses Ereignis nun nicht mehr gibt und wünschen sich eine Wiederauflage. Das damalige Regionalfernsehen Walkomedia berichtete immer wieder.
Durch seinen Bekanntheitsgrad ist die Resonanz auf die nun stattfindende Ausstellung, die bis zum 10. August zu sehen ist, groß. Rueht hat seinen Stil, gegenüber früheren Ausstellungen erkennbar geändert, von den fast monumentalen Bildern zu Größen, die für den privaten Bedarf geeignet sind. Der Titel der Ausstellung heißt „Beziehungen“, da auch Bilder von Paaren ausgestellt werden. Auf dem Nikolaifriedhof kann man ein Grab mit einer lebensgroßen Statue einer jungen Frau finden, die im Alter von 14 Jahren verstarb und die den Künstler zu einem Werk inspirierte, das auf den Beschauer eine mystische Wirkung ausstrahlt und neugierig macht.
Bereits seit sechs Jahren stellt Ludwig Stalf die Galerie ZwoNeun, im Erdgeschoß des Hauses der Hotherstraße 29, Görlitz, für Ausstellungen verschiedener Künstler, aber auch Lesungen kostenfrei zur Verfügung. Hinter dem Engagement steht, Bildende Kunst zu fördern und Kunstschaffende zu unterstützen. Es handelt sich um ein rein privates Engagement, das nicht mit öffentlichen Geldern gefördert wird. Es stützt sich auf einen kleinen Kreis von Gleichgesinnten. Dabei ist der bekannte Maler, Karikaturist, Theologe und Multitalent Andreas Neumann Nochten ein ausgesprochener Glücksfall für die Professionalität des Ganzen. Die Galerie ist freitags und samstags von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet