Tierheim Bautzen sucht dringend Sponsoren

Nicht zuletzt durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes leidet das Tierheim Bautzen. Nur Dank vieler Ehrenamtlicher können die vielen Bewohner immernoch versorgt werden. | Foto: Tierheim
Bautzen. Seit 1. Januar 2015 gilt bundesweit die Lohnuntergrenze von brutto 8,50 Euro pro Stunde. Doch nicht alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren von dem neuen Gesetz. So leidet auch das Tierheim in Bloaschütz bei Bautzen.
Wie Nicole Schmidt, Sprecherin vom Tierschutzverein Bautzen e. V. informiert: "Durch die Mindestlohnlösung haben wir große Probleme unsere Mitarbeiter zu bezahlen. Wir haben vier fest angestellte Mitarbeiter, der Rest arbeitet ehrenamtlich für uns, was unser Glück ist. Denn sonst könnten wir die ganze Arbeit gar nicht bewältigen".
Derzeit beherbergt das Tierheim Bloaschütz 57 Katzen und 19 Hunde. "Die jetzige Situation können wir gerade noch stemmen, aber wenn in ein bis zwei Monaten die ganzen Katzenbabys abgegeben werden, kommen wir locker auf 100 bis 150 Katzen", erklärt Nicole Schmidt. "Denn wir erleben es oft, wenn die Jungtiere geboren werden, werden sie bei uns abgegeben, oft sogar ohne Muttertier." Die Kleinen werden dann, nicht selten, von den Mitarbeitern des Tierheims sogar mit nach Hause genommen und privat aufgepäppelt.
Die Katzenbabys müssen aller zwei Stunden gefüttert werden, daher benötigen sie rund um die Uhr Fürsorge, was im normalen Tierheimalltag nicht funktioniert. "Wir würden gern mehr Mitarbeiter einstellen, aber das geht im Moment nicht. Die finanzielle Lage ist äußerst kritisch. Im vergangenen Jahr hatten wir 45.000 Euro Tierarztkosten, unsere Rücklagen sind nahezu aufgebraucht", beklagt Nicole Schmidt.
Bei den abgegebenen Katzen unterscheidet das Tierheim zwischen herrenlosen und wilden Tieren. "Das Problem sind für uns die wilden Katzen. Die können wir teilweise nicht wirklich aufnehmen, da sie teilweise gar nicht mit anderen Katzen klarkommen und auch in geschlossenen Räumen nicht leben können. Das sind dann immer unsere Problemfälle."
Das Tierheim beherbergt in Spitzenzeiten bis zu 150 Katzen. In wenigen Wochen wird es wieder so weit sein und das Haus platzt aus allen Nähten. | Foto: Tierheim
Aber die teilweise ehrenamtlichen Mitarbeiter kümmern sich mit Herzblut um die Tiere, oft auch zu Hause. Eine liebevolle Pflegerin zog im vergangenen Jahr sechs kleine Katzen zu Hause auf, und das war bei der lebhaften Rasselbande oft nicht leicht. Auch für die Hunde werden regelmäßig Paten oder Personen zum Gassigehen gesucht.
"Wer selbst kein Tier aufnehmen kann, sich aber kümmern möchte, kann sich gerne als Gassigänger bei uns melden. Wir freuen uns über jede Hilfe. Natürlich suchen wir auch händeringend Sponsoren. Besonders jetzt, wo die Zeit der Jungtiere kommt, können wir gar nicht so viele Mitarbeiter einstellen, wie wir Katzen beherbergen müssen," appelliert Nicole Schmidt. Im vergangenen Jahr hat das Tierheim viel Geld ausgeben müssen, für den Bau einer neuen vollbiologischen Kläranlage, sowie für die Trennwand im Hundehaus.
Für 2016 kann sich das Heim derzeit noch keine umfangreichen Investitionsarbeiten leisten, da die Mittel uneingeschränkt für den Betrieb des Tierheims gebraucht werden. Die notwendige Umstellung der Heizanlage kann deshalb nur über zweckgebundene Spenden oder Sponsoring realisiert werden. Das Tierheim benötigt daher dringend Unterstützung. Spenden sind willkommen auf dem Konto des Tierschutzvereins Bautzen e.V.,
IBAN: DE 58 8555 0000 1000 0025 40
BIC: SOLADES1BAT