Tierheim Bischdorf: Kein Haustierboom in Coronazeiten
Stanley Loske, Mitarbeiter beim Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V., hält hier Rammler Max in seinen Händen. Foto: Steffen Linke
Hansjürgen Fechner, Mitarbeiter beim Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V., kümmert sich um Mischling Billy. Foto: Steffen Linke
Bischdorf. Im vergangenen Jahr waren es 75 Hunde und 140 Katzen.Sicher sehnen sich viele Menschen in Zeiten von Kontaktbeschränkungen nach einem Haustier – sozusagen als Wegbegleiter gegen die Einsamkeit. Bello, Minka und Co. sind auch gut für die Seele, lindern zum Beispiel Ängste und Depressionen, reduzieren Stress und halten fit.
Jeder sollte sich aber laut Ramona Loske, Vorsitzende des Tierschutzvereins Löbau-Zittau e.V., bewusst sein, was für eine Verantwortung damit verbunden ist, sich ein Haustier zuzulegen.
Denn Katzen und Hunde müssen in die Familie hineinwachsen und in den Alltag integriert werden – sozusagen vom ersten Gassigehen morgens bis hin zum letzten Gassigehen abends. „Mein Hund zu Hause weiß zum Beispiel, dass ich mich früh erst noch fertig machen muss, bevor wir Gassi gehen“, sagt sie.
Ein Haustier kostet auf jeden Fall auch Geld – vom Futter über die Hundesteuer bis hin zu Behandlungen beim Tierarzt. „Für die Gesundheit gibt es bei Menschen und Tieren keine Garantie. Eine Operation kann mit 500 Euro aufwärts zu Buche schlagen“, sagt sie. Mit einer Hundekrankenversicherung zu einem kleinen Betrag sei Herrchen bzw. Frauchen im Ernstfall aber abgesichert. Ratsam sei es auch, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, falls der Hund mal Schaden verursacht – zum Beispiel in ein Auto rennt.
Der Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V. vermittelt derzeit circa 30 Hunde, 25 Katzen und verschiedene Kleintiere.
Wer sich für einen tierischen Insassen der Zwingeranlage Bischdorf interessiert, der sollte sich umgehend zu den offiziellen Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8.00 bis 15.00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 8.00 bis 14.00 Uhr unter Telefon (03585) 8 78 94 08 oder der Notfallnummer 0172/2761398 melden.
„Wir legen dabei schon auf wichtige Kriterien wert“, sagt Ramona Loske. Beide Seiten müssen sich auf jeden Fall sympathisch sein und gegenseitig Vertrauen gewinnen. Das Herrchen bzw. Frauchen muss das zu vermittelnde Tier auch handhaben können. Das kann mitunter mehrere Monate dauern. „Wir haben jedenfalls die Erfahrungen gesammelt, dass die neuen Besitzer ihre Haustiere nicht wieder abschieben. Das darf dann auch auf keinen Fall nach Corona passieren“, sagt Ramona Loske.
Achtung! Der Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V. vermittelt derzeit nur mit vorheriger Terminvereinbarung unter den angegebenen Rufnummern Tiere aus der Zwingeranlage Bischdorf.