Über den Weg einer Nieskyer Wiederfindung
Blick um 1930 vom Wasserturm auf Neu-Ödernitz Foto: Museum
Niesky. In der Nieskyer Erinnerungspflege geht es oft um das einstige Weltunternehmen Christoph & Unmack und vor allem um die zahlreichen, industriell gefertigten Holzhäuser, die die Firma in der Stadt errichtet hatte und die bis heute von den Anfängen des Fertighausbaus in Europa künden. Das in DDR-Zeiten verdrängte Bewusstsein für den Denkmalschutz wird nach und nach wiederbelebt.
Eva-Maria Bergmann hat von Beginn an großen Anteil an dieser Wiederfindung. Schon für die vergangenen drei Holzhausfeste hatte die Kulturwissenschaftlerin die jeweils gastgebende Holzhaussiedlung mit einer eigenen Ausstellung gewürdigt – oft mit Hilfe von Hausbesitzern, die private historische Unterlagen beisteuerten. Nun fasst Eva-Maria Bergmann ihre Erkenntnisse noch einmal in einem bebilderten Abendvortrag am 3. Dezember, 18.00 Uhr, im Konrad-Wachsmann-Haus zusammen. Niesky galt in den 20er/30er-Jahren als Musterstadt für den modernen Holzhausbau, was heute viele Touristen anlockt. Um Facharbeiter dauerhaft an das Werk zu binden und gleichzeitig die Wohnungsnot zu beheben, baute die Christoph & Unmack AG in den Vororten Werksiedlungen in Fertigbauweise. Die Holzbauten aus ihrer Produktpalette dienten gleichzeitig als Musterhäuser. Der Eintritt zum Vortrag kostet 5 Euro.