Über die Christoffel-Blindenmission letztlich Rothenburger
Bleistiftzeichnung mit Hochöfen in Salzgitter von H. G. Knippscheer
Rothenburg. „Irgendwann habe ich mich gefragt, wohin mit den ganzen Bildern?“, bekennt Hartmut Gustav Knippscheer zur Motivation, seine Kunstwerke neuerlich der Öffentlichkeit in einer Ausstellung in Rothenburg zu präsentieren. Doch beim Anruf der Redaktion – ausgerechnet, wie sich herausstellt, am Tage seines 75. Geburtstages – holt der Künstler dann weiter aus.
Die für die Presse angebotene Abbildung einer Bleistiftzeichnung wirft letztlich ja die Frage auf, wieso ein Rothenburger künstlerisch Hochöfen in Szene setzt: Knippscheer stammt aus Mülheim an der Ruhr und berichtet: „Mein Großvater hat noch am Hochofen gestochen.“ Er selbst habe in Düsseldorf studiert und bei der Stinnes AG in Mühlheim gearbeitet. Der Diplomkaufmann mit humanistisch-christlicher Ader kam über die Christoffel-Blindenmission in Bensheim zunächst an die Bergstraße. Als stellvertretender Direktor im Überseeressort fand er letztlich 1995 auch den Weg zur Diakonie nach Rothenburg und will hier auch nicht mehr weg. „Ich bin ein Rothenburger geworden“, kontert er auf die Frage, ob es ihn nicht an Rhein und Ruhr zurückziehe. Die Rente verlebt er in Deutschlands östlichster Kleinstadt seit 2013.
Werke von 1981 bis heute
Unter seinen Werken, die mit Bleistift, als Aquarell oder in Öl entstanden, fände sich aber auch vieles, was ihn als „Schottland-Fan“ entlarve; seine Lieblingsbilder seien die Pfingstrosen. Die im Niederschlesischen Kurier zu sehende Zeichnung aus Salzgitter sei nach einer familiären Vorlage aus Salzgitter entstanden, als der Komplex noch unter dem Namen „Hermann-Göring-Werke“ lief, sagt er eher beiläufig verlegen. Das Werk stamme aus seiner künstlerischen „Frühphase“.
Am 18. Oktober findet im Orthopädischen Zentrum Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg die Vernissage seiner Ausstellung statt. Diese trägt den Titel: „Im Wandel“ und zeigt Werke von 1981 bis heute, die mit Bleistift, als Aquarell oder mit Öl entstanden. Die Ausstellungseröffnung findet um 19.30 Uhr im Foyer des Haupthauses des Orthopädischen Zentrums in der Horkaer Straße 15-21 mit Sektempfang, Livemusik von Daniel Herrmann (Gesang und Gitarre) sowie Andreas Weber (Piano) und kleinem Imbiss statt. Das Martin-Ulbrich-Haus bittet um Anmeldungen bis 17. Oktober unter Telefon (035891) 42-0. Die Besichtigung der Ausstellung kann bis April 2024 erfolgen.
Laudator Andreas Drese
Der Künstler freut sich besonders über die beiden Laudatoren. Andreas Drese, Wahlältester der Bruder- und Schwesternschaft am Martinshof, war lange Wegbegleiter und ist dieses Jahr in den Ruhestand gegangen. Mit Kunsthändler Eckhard Feddersen aus Berlin verbindet Knippscheer, dass er mit ihm das Medizinische Versorgungszentrum in Rothenburg installieren konnte.