Über die Vertreibung aus Ostdeutschland in Niesky und Krobnitz
Auf Schloss Krobnitz 1945 untergekommene Vertriebene waren mit ihrem Treck aus dem zwischen Jauer (Jawor) und Striegau (Strzegom) gelegenen Groß Rosen (Rogoznica) in Niederschlesischen über Böhmen nach Krobnitz geflohen. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Krobnitz/Niesky. Die Ausstellung „Nachkriegszeit im Spiegel – Schloss Krobnitz erzählt“, lädt bis 30. November ein, die unmittelbare Nachkriegszeit zu erkunden. Im Zentrum der Ausstellung stehen Geschichten von Flüchtlingen und Vertriebenen, die in Schloss Krobnitz damals ein neues Zuhause fanden. Eine Schautafel zeigt so auch den Fluchtweg der einstigen Hausherrin Ilse Gräfin von Roon durch das Sudetenland nach Bayern.
In Niesky ist zudem ab 5. Juli die Wanderausstellung „STILLgeschwiegen – Die Vertriebenen in der SBZ und DDR“ der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen zu sehen. Vertriebene in SBZ und DDR durften sich anders als solche im Westen Deutschlands weder in eigenen Organisationen zusammenschließen, noch zum eigenen oder kollektiven Schicksal bekennen. Die Tabuisierung war total, ihr Schicksal blieb Privatsache, obwohl sie mit rund 4,3 Millionen knapp 25 % der Gesamtbevölkerung darstellten. Die Aufarbeitung dessen blieb auch nach 1990 unzureichend.
Die Vernissage im Holzkonsum in der Konrad-Wachsmann-Straße 32 findet am 4. Juli, 16.00 Uhr statt. Da der Holzkonsum sonst nicht immer geöffnet ist, wenden sich Interessenten an das Museum Niesky, Telefon (03588) 22 397 93 oder (03588) 25 600, E-Mail: wachsmannhaus@stadt-niesky.de.