Ukraine-Flüchtlinge sind an Bord gegangen
Zahlreiche vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtete Familien sind im Morgengrauen im Osten Polens in die aus der Oberlausitz angereisten Busse gestiegen. Hunderte Kilometer von der Heimat entfernt, soll für sie nun ein neues Leben beginnen.
Mircze/Schirgiswalde-Kirschau. Die am Montagabend in Schirgiswalde gestarteten Reisebusse haben ihr Ziel im Osten Polens erreicht. In Mircze, etwa 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, sind im Morgengrauen rund 90 Flüchtlinge aus der Ukraine an Bord gegangen. Sie hatten bis zum Eintreffen der Fahrzeuge im Saal des örtlichen Kulturzentrums ausgeharrt.
Ein Teil von ihnen wird in den kommenden Stunden in Wilthen erwartet. Bürgermeister Michael Herfort erklärte auf Anfrage: „Wir haben Unterkünfte organisiert, koordinieren Kleider- und Lebensmittelspenden, möblieren leere Wohnungen und betreuen die Angekommenen. Dazu haben wir Dolmetscher organisiert.“ Aber auch Bautzen bietet einigen der geflüchteten Menschen Obdach.
Im Saal des Kulturzentrums in Mircze warteten am Dienstagmorgen Dutzende Flüchtlinge aus der Ukraine auf ihre Weiterreise nach Deutschland. Fotos: Matthias Wehnert
Wie sich die Lage in Mircze gestaltete, darüber berichtete Reporter Matthias Wehnert, der für den Oberlausitzer und Niederschlesischen Kurier mitgefahren ist, folgendermaßen: „Keine Stunde standen die Busse in Mircze, dann ging es los in Richtung Deutschland. Im Bus werden Gummibärchen, Getränke und Kekse verteilt. Die Kinder machen große Augen, wenn sie in den großen Gummibärchentopf langen dürfen.“ Zuvor sei anhand einer Übersicht festgelegt worden, wer an welchen Ort in der Oberlausitz gebracht wird. Die Busse steuern die jeweiligen Ziele an. „Viele Geflüchtete haben aber Fragen. Die Busfahrer drängen, bald loszufahren, da ihre Lenkzeiten sonst nicht bis nach Sachsen reichen. Einige Geflüchtete erzählen, wohin sie eigentlich wollen. Es wird ihnen erklärt, dass sie von Bautzen und Wilthen kostenlos mit dem Zug weiterfahren können.“ Einige der Menschen hätten bereits angekündigt, von der Oberlausitz aus ihre Reise nach Dresden fortsetzen zu wollen.