Umgestaltung der Pulsnitz ist abgeschlossen
So sah es Ende Juli an der Pulsnitz-Baustelle in Reichenau aus. Mittlerweile wurden die Arbeiten abgeschlossen. Foto: Landestalsperrenverwaltung Sachsen/Tilo Altmann
Reichenau. Die Renaturierung der Pulsnitz in Reichenau (Gemeinde Haselbachtal) ist abgeschlossen.
Damit wurde die Durchgängigkeit des Gewässers im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie wiederhergestellt und so der Gewässerzustand der Pulsnitz verbessert. Somit ist der Flussabschnitt nun wieder für Fische und andere Wasserlebewesen passierbar.
Die Arbeiten begannen im Juni dieses Jahres und kosteten rund 680.000 Euro, finanziert aus Mitteln des Freistaates Sachsen.
Dabei wurden unter anderem im Bereich des ehemaligen Schützenwehres die noch vorhandenen Befestigungen aus dem Gewässer entfernt. Das alte Wehr wurde bereits 2014 zurückgebaut. Am rechten Flussufer existierte allerdings noch eine aus Granitsteinen bestehende rund 70 Meter lange und bis 2,50 Meter hohe Stützmauer.
Der Flussverlauf wurde leicht mäandrierend gestaltet und fügt sich nun in die angrenzende natürliche Flusslandschaft ein. Auf einer Länge von rund 150 Metern wurden dafür dezent angeordnete Steinbuhnen und Einzelsteine zur Strömungslenkung eingebaut. Die Gewässersohle im Bereich des ehemaligen Wehres wurde durch drei Querriegel gesichert. Eine Schneckenbuhne sichert zudem die Löschwasserentnahmestelle im Fluss.
Der Fluss erhielt auf beiden Seiten eine Böschung, die die Breite des Gewässerbettes hochwasserneutral von rund 11 Metern auf 5,50 Meter verringert. Damit konnten die Fließtiefe erhöht und der Gewässerzustand verbessert werden. Die vorhandenen Uferbefestigungen wurden dafür zurückgebaut oder umgestaltet.
Ersatzpflanzungen für die gefällten Bäume sind noch in diesem Jahr geplant. Dabei sollen neun standortgerechte Laubbaum-Hochstämme wie Esche, Stieleiche, Flatterulme, Schwarzerle und Silberweide gepflanzt werden.
Außerdem wurden bereits im vergangenen Jahr im angrenzenden Auwaldsaum der Pulsnitz fünf Fledermauskästen aufgehängt. Der Auwald wurde zudem mit ökologisch wertvollem liegenden Totholz angereichert.
Das Projekt wurde bauökologisch und fischereifachlich begleitet. Es wurde mit den zuständigen Genehmigungs-, Wasser- und Naturschutzbehörden abgestimmt.