Unwetter sorgt für Stromausfälle und legt Bahnstrecken lahm

Foto: Rocci Klein
Region. Das Unwetter der vergangenen Stunden hat in weiten Teilen des Landkreises Bautzen zu großen Schäden geführt. Noch am Freitagmorgen war der Zugverkehr auf den Streckenabschnitten Bautzen – Bischofswerda sowie Wilthen – Bischofswerda beeinträchtigt. Dort drehte sich aufgrund umgestürzter Bäume kein Rad. Einem Sprecher der Länderbahn zufolge pendeln die Trilex-Züge zwischen Görlitz und Bautzen, Dresden und Bischofswerda sowie Zittau und Wilthen. „Zwischen Bautzen und Bischofswerda sowie Wilthen und Bischofswerda wurde Busnotverkehr eingerichtet“, sagte Jörg Puchmüller. „Wir bitten die Fahrgäste sich im Internet, auf dem Trilex-Facebook-Kanal oder bei unseren Zugbegleitern über die aktuelle Lage zu informieren.“ Derzeit würden die betroffenen Strecken unter anderem von Kameraden der umliegenden Feuerwehren frei geräumt.
Bereits am Donnerstagabend hatte das Notfallmanagement den Weitertransport der Fahrgäste mit Bus und Taxi organisiert, soweit dies die Wetterlage ermöglichte.
Umgestürzte Bäume sorgten unterdessen in Königsbrück, Kamenz und Demitz-Thumitz für Schäden an Fahrzeugen und Wohngebäuden. Ein böses Erwachen gab es für Besucher des Stadtbades in Königsbrück. Ihre Autos waren genauso in Mitleidenschaft gezogen worden, wie einige Pkw auf dem Behördenparkplatz an der Macherstraße in Kamenz. In der August-Bebel-Straße in Demitz-Thumitz kippte zudem eine Linde auf ein Wohnhaus und beschädigte dadurch das Dach. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Darüber hinaus ging in zahlreichen Haushalten das Licht aus. Durch Sturmböen umgeknickte Bäume sorgten für gekappte Stromleitungen. Im Oberland beispielsweise waren noch Stunden nach dem Unwetter einige Haushalte wie die Oberschmiede in Sohland/Spree ohne Elektrizität. „Ich bin etwas ratlos“, sagte Inhaber Lucica Balulescu dem Oberlausitzer Kurier. Der Restaurantbetreiber hoffte darauf, dass die Stromversorgung schnell wieder hergestellt wird. Momentan müssen wie auf dem Butterberg bei Bischofswerda Stromleitungen von Geäst befreit werden.
Doch nicht nur starker Wind sorgte für Beeinträchtigungen. Augenzeugen berichten von größeren Hagelkörnern.
Die Integrierte Regionalleitstelle in Hoyerswerda meldete am Freitagvormittag für ihren Bereich mehr als 220 Rettungseinsätze. Der überwiegende Teil davon betraf einen Korridor zwischen Oberland, Radeberg, Pulsnitz und Kamenz. Zum Vergleich: Im Landkreis Görlitz mussten Einsatzkräfte wetterbedingt gerade einmal 17 Mal ausrücken. Trotz allem habe sich das Wetterereignis nicht von anderen in besonderer Weise abgehoben, meinte Dienstgruppenleiter Lutz Strehlitz. „Von dem ganz großen Unwetter wie dem im Westen sind wir glücklicherweise verschont geblieben.“ In Wittichenau, wie er selbst beobachten konnte, sei von allem nichts zu spüren gewesen. Dort habe es lediglich leicht geregnet.