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Vereine wollen zurück auf die Sportplätze

Vereine wollen zurück auf die Sportplätze

Torsten Schröder vom SV Aufbau Deutschbaselitz legte einen Satz von Trikots seines Vereins auf dem Jahnsportplatz nieder. Fotos: UM

Das organisierte Sport treiben liegt seit mehreren Monaten brach. Vereine aus Kamenz und Umgebung setzten jetzt ein Zeichen dafür, dass sich das ändert.

 

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Kamenz. Der Sportplatz an der Kamenzer Oststraße bietet normalerweise einen recht tristen Anblick – und das auch ohne Corona. Ein grauer, zerfurchter Hartplatz, ohne farbliche Akzente und schon in normalen Zeiten wenig einladend. Am vergangenen Sonntag hingegen zeigte das auch als Jahnsportplatz bezeichnete Areal unweit des Lessing-Gymnasiums ein völlig anderes Bild: Um einen roten Kern gruppierten sich, von weit oben betrachtet, Segmente in weiß, grün, blau und gelb, einige Abschnitte waren auch in sich selbst bunt durchmischt. Es handelte sich um Trikots, die von Sportvereinen oder auch von Einzelsportlern aus Kamenz und Umgebung im Laufe des Tages hier abgelegt worden waren. „Jeder, der im Laufe seiner sportlichen Betätigung am Sonntag zufällig am Jahnsportplatz vorbei kam, konnte eines seiner Trikots hier zurücklassen“, erklärt Norbert Adler Augen zwinkernd.

Denn ganz so zufällig geschah das dann doch nicht. Viel mehr hatte der SV Aufbau Deutschbaselitz, dessen Präsident Norbert Adler ist, zu einer bisher einzigartigen Aktion aufgerufen. „Die Sportler sollten zeigen, dass sie wieder zurück auf die Sportplätze, in die Turnhallen und in die Hallenbäder wollen“, erklärt er die Intention. Natürlich den geltenden Corona-Regeln entsprechend, also nicht in Gruppen und auch ohne längeren Aufenthalt auf dem Sportplatz. Eine Aktion, die auch mit dem Kreissportbund Bautzen abgesprochen war und von diesem befürwortet wurde.

Der SV Aufbau Deutschbaselitz selbst hat bereits in Zeiten der ersten Corona-Welle viel Zeit und Hirnschmalz in die Erarbeitung von Hygienekonzepten gesteckt, die auch vom Landratsamt bestätigt wurden. „Dabei ging es unter anderem um die Festlegung von Wegen, um die Nutzung von Sanitäreinrichtungen, ausreichend Desinfektionsmittel sowie Listen zur Kontaktverfolgung“, so das hierfür verantwortliche Vereinsmitglied Simone Zieris. Auf dieser Basis habe man sogar das traditionelle Forstfest-Konzert auf dem eigenen Sportplatz mit fast 300 Gästen durchführen können.

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Kurz vor Mittag hatte die mit Trikots „gepflasterte“ Fläche bereits Gestalt angenommen.

Zu den Vereinen, die sich an der Aktion beteiligten, gehörte auch der SV Einheit Kamenz in persona von Geschäftsstellenleiter Tino Röhl und Platzwart Matthias Kischkel. „Wir sind froh, dass diese Initiative ins Leben gerufen wurde, weil seit vielen Monaten der Sport im Verein ruht. Wir unterstützen auch das Ideenpapier des Kreissportbundes, wo man endlich einmal etwas Handfestes hat, wonach man sich richten kann“, betonte Tino Röhl. Dieses gemeinsam mit dem Oberlausitzer Kreissportbund erarbeitete Papier trifft Aussagen, bei welchen Inzidenzen welche sportlichen Aktivitäten möglich sein sollen: Bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 zum Beispiel nur kontaktlose Angebote unter freiem Himmel, bei Inzidenzen unter 35 über sieben Tage hinweg auch Sportarten mit Kontakt, aber nur bis zu 20 Teilnehmern. Bei Inzidenzen unter 35 über einen deutlich längeren Zeitraum sollen demnach alle Einschränkungen wegfallen.

„Für uns ist es wichtig, von der Angst wegzukommen und den Blick nach vorn zu richten“, betont Aufbau-Präsident Norbert Adler. „Die vielen Rasenplätze stehen seit Monaten leer, die Sportler werden vom Sport Treiben abgehalten. Wir wollen die Sportplätze und Hallen wiederbeleben.“ Vielleicht gibt dann auch der Jahnsportplatz hin und wieder ein etwas weniger tristes Bild ab – nicht durch abgelegte Trikots, sondern durch sich bewegende Sportler.

Uwe Menschner / 01.03.2021

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