Versorger stärkt Präsenz in Schiebock
OB Holm Große und SachsenEnergie-Chef Frank Brinkmann (1. und 2. v.l.) erkundeten gemeinsam die Baustelle.
Die SachsenEnergie hat mit dem Bau eines Kundencenters in Bischofswerda begonnen. Für die Stadt ergeben sich daraus gleich mehrere Vorteile.
Bischofswerda. Bischofswerda macht seinem Ruf als „Enso-Stadt“ weiterhin alle Ehre – oder das Unternehmen (welches nach der Fusion mit der Dresdener Drewag jetzt als SachsenEnergie firmiert) dem seinen als „Schiebocker Stadtwerke“? Jedenfalls hat der regionale Infrastrukturversorger jetzt den Baustart für sein neues, als „EnergieTreff“ bezeichnetes Kundencenter bekannt gegeben. Es ist nach Großenhain und Löbau sowie parallel mit Zittau das Dritte, das die SachsenEnergie außerhalb der Landeshauptstadt betreibt.
Mit der Einrichtung dieser Energietreffs gibt das Unternehmen einer strategischen Kehrtwende Ausdruck, die bereits vor mehreren Jahren vollzogen wurde. „Lange vor der Fusion zwischen Enso und Drewag gab es die Strategie, sich aus der Region zurückzuziehen“, blickt SachsenEnergie-Geschäftsführer Frank Brinkmann zurück. „Das haben wir rückgängig gemacht.“ Gerade in Bischofswerda gibt es dafür zahlreiche Belege, die Oberbürgermeister Holm Große gern benennt: „Wir haben gemeinsam mit der SachsenEnergie den eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau vollzogen, 2017 kam die Stromtankstelle auf dem Altmarkt hinzu“, zählt er auf. Bei der Infokabel GmbH sind die Stadt Bischofswerda und die SachsenEnergie, ebenso wie auch die Gemeinde Burkau, Mitgesellschafter. Und nicht zuletzt partizipiert Bischofswerda als Konzessionär unmittelbar vom Erfolg oder Misserfolg des regionalen Versorgers.
Viele gute Gründe also, diese Verbundenheit jetzt noch weiter zu festigen. „Mit dem Kundencenter schaffen wir 18 Arbeitsplätze für die Region Bischofswerda“, betont Frank Brinkmann. Auf 500 Quadratmetern entsteht im Wohn- und Geschäftshaus Brauhausgasse 1a/1b (ehemals bekannt als Gutsmann-Küchen), verteilt auf zwei Etagen, eine moderne und helle Servicefiliale mit Front- und Backoffice-Bereich. Eine Medienwand mit Stromspeicher, Wallbox, Router und einem interaktiven Touchmonitor soll im Wartebereich dabei helfen, die Zeit zu vertreiben.
Im Außenbereich stehen den Kundinnen und Kunden zwei Parkplätze für Elektrofahrzeuge, Fahrradstellplätze und fünf weitere Parkflächen zur Verfügung. „Wir beraten zu Themen wie Photovoltaik, Telekommunikation, Elektromobilität, Strom, Wärme, Energieversorgung und Erdgas“, erläutert Frank Brinkmann. Gerade zu letzterem gibt es derzeit einen enormen Beratungs- und Aufklärungsbedarf, um der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Kostenspirale wenigstens teilweise zu entfliehen. Und nicht zuletzt wird einer innerstädtischen Gewerbebrache neues Leben eingehaucht. Das 1997 erbaute Objekt wurde zunächst durch einen Lebensmittelmarkt, später durch das bereits genannte Küchenstudio genutzt. Danach stand es mehrere Jahre lang leer. Die Eröffnung des „EnergieTreffs“ ist für den Oktober 2022 geplant.