Verwaiste Otterdame Emma mit Doppelfunktion
Emma mit Ziehmutter Manuela Kleemann Foto: Catrin Hammer
Görlitz. Ein noch blinder, mutterloser Otterwelpe wurde auf freiem Feld im Biosphärenreservat Oberlausitzer Teichlandschaft aufgefunden und in die Wildtierauffangstation des Görlitzer Tierparks verbracht, wo das Jungtier liebevoll von geschulter Hand aufgezogen wird. Mittlerweile ist die auf den Namen Emma getaufte Otterfähe ausgewachsen und darf nun mit einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde dauerhaft im Görlitzer Tierpark bleiben. Glücklich über diese Entscheidung sind unter anderem die Tierpfleger, die die zutrauliche, verspielte Emma schon lange ins Herz geschlossen haben.
Aber auch das Europäische Otter-Erhaltungszuchtprogramm, an dem der Görlitzer Tierpark schon seit vielen Jahren teilnimmt, freut sich über den Zugang. Emma, so die Hoffnung, wird mit ihrem zukünftigen Nachwuchs einen wertvollen genetischen Beitrag leisten, um zum Erhalt einer gesunden Population der charismatischen Wassermarder in menschlicher Obhut beizutragen. „Damit bekleidet die Otterdame eine bedeutende Doppelfunktion“, erklärt Kuratorin Catrin Hammer. „Zum einen als Teil des Zuchtprogramms und zum anderen übernimmt Sympathieträgerin Emma eine wichtige Botschafterrolle für den Umwelt- und Artenschutz.“
Emma ist bereits erfolgreich mit dem 2018 aus Schweden eingetroffenen Otterrüden Yourek vergesellschaftet worden. Es war Freundschaft auf den ersten Blick. Beide wird man ab dem Zeitpunkt der Wiedereröffnung des Görlitzer Tierparks ausgelassen spielend in der großzügigen, naturnahen Anlage des Lausitztals beobachten.