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Viel Erinnerung 80 Jahre später

Viel Erinnerung  80 Jahre später

Gedenken an Görlitzer Stolpersteinen Foto: Till Scholtz-Knobloch

Görlitz. Anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes und der Naziherrschaft am 8. Mai gibt es viele Gedenk- und Kulturveranstaltungen in der Europastadt Görlitz, die daran erinnern. Im Mittelpunkt stehen Ausstellungen, Führungen, Diskussionen und Gedenkfeiern, die persönliche Schicksale und Erinnerungen in den Fokus rücken. Die Sonderausstellung „Nationalsozialismus in Görlitz – 80 Jahre Kriegsende“ im Kaisertrutz hatte der Niederschlesische Kurier kürzlich bereits vorgestellt. Sie beleuchtet das Leben der Görlitzer Bevölkerung zwischen 1933 und 1945 anhand persönlicher Geschichten und ist bis Dezember zu sehen.

Vom 25. bis 27. April finden die Messiaen-Tage mit Konzerten, Kunst und Diskussionen statt. Für den 3. Mai, 9.00 Uhr, haben Landrat Dr. Stephan Meyer und der Bundestagsabgeordnete Florian Oest zum Reinigen von Stolpersteinen in Görlitz aufgerufen. Oest erinnert dabei auch daran, dass der 8. Mai 1945 zugleich Ausgangspunkt einer neuen Diktatur gewesen ist. Treffpunkt ist um 9.00 Uhr am Dicken Turm. Um vorherige Anmeldung per E-Mail an florian.oest@bundestag.de wird gebeten.

Am 8. Mai, dem eigentlichen Gedenktag, beginnt das Programm mit der Verlegung der ersten Stolperschwelle in Görlitz für Opfer des KZ-Außenlagers Groß Rosen. Weitere Stolpersteinverlegungen sowie Gedenkveranstaltungen auf Friedhöfen, der Altstadtbrücke, in der Peterskirche und im Rathaus folgen. Es folgt eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung historischer Erinnerung.

Die Verlegung der Stolperschwelle erfolgt durch Gunter Demnig. Treffpunkt ist an der Melanchthonstraße/Ecke Fröbelstraße um 9.00 Uhr. Anschließend werden noch drei weitere Stolpersteine verlegt. In der Hospitalstraße für Regina Schlesinger, für Irma Alter in der Joliot-Curie-Straße, für Charlotte Kluge in der Konsulstraße – Ende gegen 11.30 Uhr.
Am 9. Mai werden im Barockhaus die Geschichten hinter den neu verlegten Stolpersteinen vorgestellt. Am 10. Mai folgt eine Stadtführung zur Geschichte der Teilung von Görlitz. Abends erinnert ein literarisch-musikalisches Programm an die Bücherverbrennungen von 1933.

Das Schlesische Museum zeigt ab dem 17. Mai die Ausstellung „Um Brüche 1945“ über Künstler im deutsch-polnischen Umbruch nach Kriegsende. Führungen finden unter anderem am Internationalen Museumstag am 18. Mai statt.
Vom 26. Juli bis 3. August bringt das Projekt „One History – Many Stories“ junge Menschen aus drei Ländern zusammen, um Biografien von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern zu erforschen.

Den Abschluss der Erinnerungen bildet ein Vortrag am 28. August zur Situation in Schlesien 1945, bei dem Flucht, Vertreibung und Neubeginn thematisiert werden. 

Till Scholtz-Knobloch / 24.04.2025

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