„Virtuelles Museum: Mensch – Wasser – Stein“
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Transport der neuen Siebanlage zum Steinbruch „Alter Hutberg“ in der Bernstädter Straße in Ostritz um 1928. Sammlung Tilo Böhmer
Königshain / Arnsdorf / Dobschütz. Im Rahmen des sächsisch-tschechischen Interreg-Projektes „Virtuelles Museum: Mensch – Wasser – Stein“ erforscht ein internationales Team die geologische und wirtschaftliche Vergangenheit der Kreise Böhmisch Leipa (Èeská Lípa) und Görlitz. Unter der Leitung von Lenka Mrázová vom Geopark Rollberg (Ralsko) und Dr. Jörg Büchner vom Senckenberg-Museum für Naturkunde Görlitz widmet sich das Projekt den natürlichen Rohstoffen der Region.
Basalt, Granit und Sandstein prägten den Landkreis Görlitz nicht nur geologisch, sondern auch wirtschaftlich. Vor allem im frühen 20. Jahrhundert waren Unternehmer aus der Region maßgeblich daran beteiligt, Straßen, Bahnstrecken und Wasserwege mit hochwertigen Baustoffen zu versorgen. Ihre Steinbrüche und Betriebe waren auf Industrieausstellungen vertreten, sie engagierten sich in Bahnunternehmen und Handelskammern und hinterließen nachhaltige Spuren in der Landschaft. Seit dem Projektstart Anfang 2024 hat das Team Recherchen in Archiven, Museen und vor Ort durchgeführt. Doch nun suchen sie auch Unterstützung aus der Bevölkerung.
„Vielleicht haben Sie alte Fotos aus Ostritz, Leuba, Königshain, Arnsdorf, Döbschütz oder Waltersdorf? Oder erinnern sich an Geschichten über die heute stillgelegten Steinbrüche? Dann melden Sie sich bei uns“, appelliert Dr. Jörg Büchner vom Senckenberg-Museum für Naturkunde Görlitz.
Besonders historische Fotografien, Berichte oder persönliche Erlebnisse könnten Bausteine für das entstehende Virtuelle Museum sein. Durch Anwendungen erweiterter Realität, digitale Spiele, Hör- und Videobeiträge sowie interaktive Karten sollen ehemalige Steinbrüche wieder sichtbar gemacht und alte Transportwege nachverfolgt werden können – online, aber auch in gedruckter Form.