Vortrag über frühere Zittauer Geschäftsfrauen
Porträt Anna Maria Noack (1652 bis) 1691, unbekannter Künstler. Foto: Jürgen Matschie
Zittau. Die Veranstaltung findet im Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster statt. Am blühenden wirtschaftlichen Leben in Zittau in der frühen Neuzeit hatten auch Frauen einen nicht unerheblichen Anteil. Das konnte mit einer ersten Ausstellung zu den Zittauischen Bierbrauerinnen schon 2015 belegt werden. Der Besitz eines Bierhofes mit der darauf liegenden Braugerechtigkeit bedeutete für Witwen, so sie das konnten und wollten, Unabhängigkeit und relative finanzielle Sicherheit, mit der sie sich und ihre Familie weiterhin ernähren konnten. Auch im Leinwandhandel waren sie tätig, betrieben eine Papiermühle und den einen oder anderen kleineren Handel, führten eine Stadtapotheke bzw. erfolgreich einen großen Laden. Und das meist über Jahre mit noch minderjährigen Kindern. Das Geschäft und der Bierhof sollten für die Familie erhalten und weitervererbt werden. Bei den späteren Forschern der regionalen Wirtschaft- und Kulturgeschichte, auf die heute noch für viele Publikationen und Darstellungen als Quellen zurückgegriffen wird, standen Frauen nur sehr bedingt im Fokus. Sie wurden deshalb für ihre Untersuchungen kaum wahrgenommen und in ihren Arbeiten nur selten erwähnt. Dabei riefen die Aktivitäten der Frauen öfters auch den Ärger der Kramer-Innung oder anderer wichtiger Persönlichkeiten der Stadt hervor, die durch sie ihre Privilegien und ihre Stellung gefährdet sahen. „Das ist heute unser Glück, denn mit den damaligen zeitgenössischen Dokumenten, in denen diese Zwistigkeiten und Auseinandersetzungen aufgeschrieben und festgehalten wurden, also mit den Gerichtsakten, Chroniken, aber auch mit den kleinen Randnotizen und Bemerkungen in den Kirchenbüchern, haben wir die Chance, mehr darüber zu finden und zu erfahren“, so Daniela Schüler, Pressesprecherin der Städtischen Museen Zittau.
Kommentare zum Artikel "Vortrag über frühere Zittauer Geschäftsfrauen"
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Wir könnten uns ein Vortrag bei uns im Vereinshaus vorstellen. Oder ein extra Vortrag für eine Frauengruppe von etwa 10- 15 Personen.