Vortrag über Herrenhäuser der polnischen Oberlausitz

Schloss Heidersdorf (Wlosien Dolny) in der Gemeinde Ober Linda (Platerówka) im Landkreis Lauban (Luban) Foto: Matthias Wehnert
Zittau. Die Städtischen Museen laden am 22. März, 17.00 Uhr, zu einem Vortrag zu frühneuzeitlichen Herrenhäusern in der östlichen Oberlausitz mit Dr. Andrzej Bruno Kutiak ein. In der seit 1945 zwischen Deutschland und Polen geteilten Region litten sie auf beiden Seiten der Grenze jahrzehntelang unter Vernachlässigung, Vergessen, Verfall und Verlust. Der Autor widmet sich diesen – heute mitunter bestens restaurierten, häufiger aber gefährdeten oder total ruinösen – Anlagen mit Pionier-Methoden der Bauforschung. Kutiaks Untersuchung konzentriert sich auf die Zeit zwischen Anfang des 16. Jahrhunderts bis zum Dreißigjährigen Krieg. Er betrachtet die Häuser im Zusammenhang der gesamten Gutsanlage, analysiert ihre innere Struktur unter funktionalen, bautechnischen sowie baukünstlerischen Aspekten und nimmt ihre Ausstattung in den Blick.Indem er Vergleichsbeispiele aus Schlesien, Böhmen und Brandenburg heranzieht, stellt er sie in den mitteldeutschen und mitteleuro-päischen Kontext herrschaftlicher Wohnkultur – nicht zuletzt untersucht er sie auch unter Blickwinkeln der Landschaftsarchäologie und Sozialgeschichte ihrer einstigen Besitzer. Damit und mit einer Vielzahl an Grundrissen, Querschnitten, Ansichten und Rekonstruktionszeichnungen darf seine Arbeit als unverzichtbares Standardwerk gelten – und zwar nicht nur für die von ihm behandelte Teilregion östlich der Neiße.