Wachsmannknoten in Niesky jetzt aufgelöst
Bürgermeisterin Kathrin Uhlemann zeigte der Redaktion die Konstruktionsschnittstelle – den Wachsmannknoten. Foto: K. Kandzia
Niesky. Seit Ferienbeginn grübelte mancher Nieskyer, um was für ein Gebilde es sich da an der Wachsmannstraße wohl handelt. Am 8. August erfolgte nun die Einweihung des übergroßen Wachsmannknotens. Nach den Ferien kamen dessen Erbauer zusammen: Schüler der letztjährigen Klasse 9b der Oberschule Niesky mit ihrem Lehrmeister aus dem GTA-Unterricht, Holzgestalter Alexander Fromme. Mit dabei waren auch Schüler der Grundschule, denn der Wachsmannknoten ist nun Teil der hierherverlegten Bushaltestelle „Birkenweg“. Schülerin Fabienne Pietschek ist überrascht: Es ist spannend wie stabil das Ganze am Ende tatsächlich ist.“ Alexander Fromme erläutert: „Es ist angewandte Mathematik in ganzer Konsequenz und fordert logisches Denken und Vorstellungskraft.“ Aber wieso?
Vom Wesen des Knotens
Nach seiner Emigration in die USA gründete Konrad Wachsmann (1901-80) mit Walter Gropius (1883-1969) in Kalifornien die Fertighausfabrik General Panel Corporation. In dieser Zeit entwarf er ein Verbindungprinzip von Trennwandsystemen. Mit diesem Rastersystem können an einem Punkt bis zu zwölf Wandplatten miteinander verbunden werden. Drei Ebenen durchdringen einander in einem Punkt und werden mit genormten Verbindungsstäben zusammengehalten. Das Modell des Wachsmannknotens ist der räumliche Ausschnitt der Stelle, in der die Platten zusammentreffen.“ 2022 hatte Niesky einen Preis beim Wettbewerb des Regionalentwicklungsministeriums „Ab in die Mitte” mit seinem Projekt „Sitzen|Bleiben“ gewonnen. Der neue Wachsmannknoten, der Kindern räumliches Vorstellungsvermögen abverlangt, ist ein Baustein in der Umsetzung. Im Januar gab es bereits Workshops für Nieskyer zur Entwicklung individueller Sitzmöbel für die Innenstadt. Daraus entwickelte sich ein Ganztagsschul-Projekt mit der Oberschule Niesky.
Eine neue Ortsmarke
Nun ist der Knoten des wohl bekanntesten, eng mit Niesky verbundenen Mannes, also gar eine Ortsmarke einer Nieskyer Bushaltestelle geworden.