Was man auf der Prelle erleben kann
Vier Hämmer für ein gemeinsames Ziel: Ralf Petzold, Margit Boden, Jutta Fischbach und Frank Klenner (v.l.) gehören zum festen Kern der Aktiven in der Schauanlage Prelle.
Seit etwa dreieinhalb Jahren weht auf der 25-jährigen Schauanlage der Granitindustrie ein anderer Wind. Dies bleibt nicht ohne Folgen.
Große Pläne gibt es für die Werkbahn, deren Anhänger Ralf Petzold hier auf der Drehscheibe rangiert.
Haselbachtal. Wo kann man das heutzutage noch erleben: Historische Technik, die nicht nur stumm in einer Ecke steht, sondern sich bewegt und arbeitet, als hätte es die letzten 100 Jahre nicht gegeben: Willkommen in der Schauanlage mit Steinbruchmuseum Prelle in der Nähe von Häslich, einem Ortsteil der Gemeinde Haselbachtal. Die Anlage feiert in diesen Tagen ihr 25-jähriges Jubiläum. Nicht nur die Gattersäge ist hier noch voll funktionsfähig, sondern auch zahlreiche andere Maschinen, die früher für die Steinverarbeitung benötigt wurden. Dazu erklärt Frank Klenner, Vorsitzender des Fördervereins Schauanlage und Museum der Granitindustrie: „Das Hauptaugenmerk lag in den letzten Jahren darin, die vielen zum Teil einzigartigen Maschinen wieder in Ganz zu setzen. Das war eine riesengroße Aufgabe und hat eine Menge Zeit in Anspruch genommen, doch jetzt laufen sie alle wieder.“
Frank Klenner und seine Stellvertreterin Jutta Fischbach waren Ende 2019 von der Gemeinde Haselbachtal als Tourismusmanager engagiert worden. Seit dem Ende des zweijährigen Förderprojekts engagieren sie sich ehrenamtlich weiter im Vereinsvorstand und haben einen kleinen, aber festen Kern von Mitstreitern um sich gescharrt, zu denen unter anderem die frühere Bürgermeisterin Margit Boden und Metallbaumeister Ralf Petzold als Mann mit den goldenen Händen gehören. Frank Klenner verweist auf die neueste Errungenschaft: „Wir haben eine Sammlung von 24 Presslufthämmern bekommen, für die unser Schmiedemeister ein Gestell gebaut hat. So können wir sie ansprechend präsentieren.“ Ralf Petzold ist es auch, der die zahlreichen Maschinen und Aggregate in Gang setzt, wenn Jutta Fischbach die Besucher mit auf die Führung nimmt. Und da gibt es allerhand zu sehen und zu erleben: „Wir haben einen Raum mit Kompressoren, mit denen wir unter anderem unsere Presslufthämmer anwerfen können; wir haben eine Schleiferei, wo man die Veredelung des Granitsteins beobachten kann; ...
..., eine Gattersäge zum Schneiden der Granitblöcke und den Brettfallhammer zum Herstellen von Pflastersteinen – eine sehr gefährliche Arbeit.“ Hinzu kommen noch die Schmiede und die Kabelkrananlage, mit der Steine aus dem Steinbruch herausbefördert wurden. Diese wird zurzeit auf die TÜV-Überprüfung vorbereitet mit dem Ziel, künftig wieder Lasten von bis zu 2,5 Tonnen Gewicht befördern und die Anlage den Besuchern in Aktion zeigen zu können. Der Steinbruch selbst wurde von etwa 1900 bis 1972 betrieben. Später erfolgte noch sporadisch die Steingewinnung, wozu im Vorfeld aufwändig das Wasser abgepumpt werden musste.
Das Museum und die Schauanlage gibt es seit 1998, also seit 25 Jahren. Der Ausstellungsraum wird zurzeit renoviert und neu gestaltet, so wie es in den letzten drei Jahren mit der gesamten Anlage passiert ist. Dazu Frank Klenner: „Im letzten Jahr haben wir den Kinderspielplatz eröffnet, und in den letzten drei Jahren mussten wir doch ziemlich intensiv aufräumen.“ Dies sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Und noch ein weiteres großes Ziel verfolgen die Aktiven vom Förderverein für die nächste Zeit: „Wir möchten gern das Schienennetz unserer Werkbahn erweitern, zu den bisherigen 450 Metern sollen noch etwa 200 Meter über den Segwaypark hinzukommen, um eine komplette Runde fahren zu können.“ Die Höhepunkte im Jahresverlauf auf der Anlage sind der Besuch des Osterhasen, der Tag des Steinarbeiters im September und der Flohmarkt, der im Vorjahr erstmals stattfand und künftig jährlich im Sommer Besucher anlocken soll. Hinsichtlich der Öffnungszeiten gilt jetzt folgende Regelung: „Alle hier im Verein arbeiten ehrenamtlich und haben noch einen ’Hauptberuf.’ Wir öffnen für Gruppen auf Voranmeldung zu jeder gewünschten Zeit. Generelle Öffnungszeiten gibt es aber vorerst nicht mehr.“ Es gibt Überlegungen, im Sommer zumindest an einem Tag zu öffnen, doch darüber ist noch nicht entschieden.
Kommentare zum Artikel "Was man auf der Prelle erleben kann"
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Es kann nur besser werden nach dem Flop mit dem Segway Park????