Wenn Mensch und Frosch gemeinsam wandern

Der Ausgangspunkt für Wanderungen befindet sich gleich hinter dem Haus der Tausend Teiche. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Mit den ersten warmen Tagen sind die Amphibien wandern gegangen, um in Seen und Teichen zu laichen. Auch der Mensch drängt nun zu Ausflügen in die Natur – derzeit ist also eine Wanderung in einer Teich- und Seenlandschaft besonders erlebnisreich. In der Oberlausitz empfiehlt sich eine Wanderung an den Guttauer Teichen und dem Olbasee.

Unterwegs gibt es für Beobachtungen viele Aussichtspunkte, Türme oder Stege in die Gewässer. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Wartha. Einstimmen können wir uns auf die circa 6 km lange Wanderung im „Haus der Tausend Teiche“ im Malschwitzer Ortsteil Wartha, wo sich eine multimediale Ausstellung der jahrhundertealten Tradition der Teichwirtschaft im heutigen UNESCO-Schutzgebiet und dabei vor allem der Aufzucht von Karpfen widmet. Vom Parkplatz des Infozentrums führt ein Weg über Wiesen und einen kleinen Wald, wo bereits die ersten Frösche im Graben quaken, zwischen dem Langteich und dem Altdubinteich hindurch. Bei einer Testbegehung der Redaktion am 23. März kam uns auf dem Wanderweg zwischen beiden Teichen bis auf wenige Schritte ein Nutria ganz nahe.
Leider ist die Beschilderung mit dem gelben Schrägstrich nicht konsequent an Abzweigungen ersichtlich, aber hält man sich kurz vor Sicht auf Guttau zwischen dem Großteich und dem Dorfteich gehend im 90-Grad-Winkel links, kann eigentlich nichts schiefgehen. Wir stoßen bald an die Straße Guttau-Kleinsaubernitz, wo derzeit Fangzäune für Amphibien den Fahrbahnrand markieren. Wir werden ein wenig nach links geführt, um kurz darauf auf einem Weg neben der Straße für etwa 300 m entlanzuggehen. Nachdem wir links und rechts der Straße einen Teich passiert haben, geht es links in einen Feldweg, der entlang einer früheren Feldbahntrasse für den Tonabbau verläuft.

Das Schulmuseum in Wartha erinnert an Korla Awgust Kocor, der hier als Lehrer wirkte. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Zur Linken liegt ein Wald, doch wir schreiten entlang einer Baumreihe rechts abbiegend über Felder und nach 200 m im Zickzack bis zum erhöhten Uferweg des Olbasees. Entlang der Ferienhäuser kommen wir zu einer Aussicht im Stile einer slawischen Palisadenburg auf die Insel im See, wo die erste Besiedlung in der Oberlausitz nachgewiesen werden konnte. Dem Uferweg immer weiter folgend, erreichen wir wenige Schritte später bereits Wartha und können hier noch das Schulmuseum besuchen, wo 1842 der sorbische Komponist, Dirigent, Musikschriftsteller und Organisator des sorbischen Musiklebens Korla Awgust Kocor/Karl August Katzer als Lehrer tätig war. Vor oder nach der Wanderung gehört natürlich auch eine Einkehr in der Oberlausitzer Gastronomie zu einem gelungenen Tag.
Im Haus der Tausend Teiche in findet am 27. April die nächste Veranstaltung statt:
Der 18. Deutsch-Sorbische Frühjahrs-Naturmarkt im Biosphärenreservat Naturmarkt mit regionalen Händlern, Vorführungen traditioneller Handwerkstechniken, vielseitigen kulinarischen Angeboten und abwechslungsreichem Kulturprogramm beginnt am 27. April um 10.00 Uhr.