Wenn Mönche in die Pferdeäpfel treten ...
Der Verein „Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.“ zählt zu den „alten Hasen“ beim Eibauer Bier- und Traditionszug. Foto: Anke Hojenski
Die Oybiner Cölestiner Mönche eröffneten einst vor dem Volkshaus Eibau mit Gesang den ersten Eibauer Bierzug. Foto: Archiv/Verein
Diese „Ordensbrüder“ sind ein Dauerbrenner schlechthin: Der Verein „Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.” nimmt beim „27. Historischen Bier- und Traditionszug“ entlang der Bundesstraße 96 von Walddorf nach Eibau am Sonntag, 30. Juni, ab 11.00 Uhr, zum 27. Mal teil. Und die Cölestiner Mönche leisteten sich bei diesem kulturellen Highlight auch schon so manchen „Fehltritt.“
Eibau/Oybin. „Seit 1993 ist der Bierzugtermin ein fester Bestandteil unseres Jahresplanes. Der damalige Brauereichef Dr. Peter Dittmar sprach uns an, ob wir daran teilnehmen könnten. Unser damaliger Vereinschef Dr. Siegfried Illgen hat nicht gezögert und sofort zugesagt“, berichtet Günter Arndt, Vorsitzender des Vereins „Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.” Die Cölestiner Mönche sind beim Eibauer Bierzug immer wieder mit viel Freude bei der Sache. „Wir arbeiten darüber hinaus mit anderen Vereinen und weiteren Trägern des Heimat- und Brauchtums in der Region zusammen. Das ist für uns wie eine Verpflichtung. Hier sehen wir außerdem eine große Möglichkeit, unsere Oberlausitzer Region mit ihren Traditionen und vielfältigen Veranstaltungen vielen Besuchern zu präsentieren“, sagt Günter Arndt.
Circa 25 bis 30 Oybiner Mönche laufen in der Gruppe beim Eibauer Bierzug in ihren Kutten mit – und leisten gemeinsam auch immer wieder Gesangsbeiträge. „Ich habe durchweg sehr gute Erinnerungen an die Festumzüge, denn es war nach der Wende eine Aufbruchsstimmung vorhanden, sich auf alte Traditionen und historische Ereignisse zu besinnen, die nun einmal zur wahren Geschichte der Oberlausitz zählen“, sagt er. Die Bierzüge seien anfangs richtungsmäßig Jahr für Jahr geändert worden. „Wir sind zuerst von Eibau nach Walddorf gezogen und im Jahr darauf in die entgegengesetzte Richtung“, berichtet er. Und er fügt hinzu: „Wir sind auch sehr stolz darauf, dass es der Mönchszug war, der vor dem Volkshaus Eibau mit Gesang den ersten Eibauer Bierzug eröffnete. Wir haben sozusagen den ,Startschuss für den Bierzug’ vollzogen.“ Der Festumzug sei dann von Jahr zu Jahr größer und länger geworden. Die Verantwortlichen würden damit bestimmt immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen.
„Für mich ist der Eibauer Bierzug jedenfalls eine der interessantesten und anziehendsten Ereignisse in Sachsen“, sagt er.
Günter Arndt fährt fort: „Da wir seit Vereinsgründung in der Brauerei Eibau immer einen verständnisvollen und helfenden Partner hatten und heute immer noch haben, ist es für uns selbstverständlich, ein gemeinsames Bild zu gestalten. Wir laufen jetzt traditionsgemäß als erste Gruppe vor dem Block mit den Brauereigespannen. Zwischendurch bildeten wir allerdings auch manchmal ein gemeinsames Bild mit unseren Freunden vom Kaiserzug Oybin.“
Der Vereinsvorsitzende könnte natürlich einige Anekdoten von den Eibauer Bierzügen erzählen: „Zum Beispiel gab es viel Gelächter, wenn ein Vereinsfreund seine Blicke nicht auf die Fahrbahn, sondern mehr zu den Zuschauern richtete und dann in die frischen Hinterlassenschaften der Pferde trat.“ Dem „Pechvogel“ sei dann lachend auf die Schulter geklopft und gesagt worden, dass ihm dies „Glück bringen wird“.
Die Bierzüge bei regnerischem Wetter hielten die Cölestiner Mönche ebenfalls eisern durch.
„Dabei sind wir nicht nur durch das Bier von innen, sondern auch von außen nass geworden. Am Ende waren unsere Mönchskutten total durchgeweicht“, berichtet er.
Der Verein „Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.“ präsentiert sich bei der neuen Auflage des Eibauer Bierzuges traditionsgemäß wie in all den vorangegangenen Jahren. „Da viele unserer Chorsänger bereits ein hohes Alter aufweisen und schwerlich die ganze Wegstrecke zu Fuß schaffen würden, haben wir dieses Mal mit hervorragender Unterstützung der Organisatoren und der Brauerei Eibau ein Pferdegespann gestellt bekommen“, freut er sich.
Nach dem Festumzug stärken sich die Oybiner Mönche noch im großen Festzelt. „Bei guter Stimmung treffen wir hier viele Freunde und Bekannte. Das ist für uns eigentlich immer der würdige Abschluss des jährlichen Bierzuges“, so Günter Arndt.